tag:blogger.com,1999:blog-10517531742060399422024-03-05T16:12:16.370+01:00Gedankenabfall 0.1Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.comBlogger99125tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-82686187284904409622016-02-12T22:38:00.000+01:002016-02-12T22:38:09.648+01:00Echt nichts los hier!Bitte gehen Sie <a href="http://www-scilogs.de/detritus/">weiter</a>.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-86378937955589352222012-05-16T23:13:00.001+02:002012-05-16T23:19:17.751+02:00Mein Clown-Fahrrad hat jetzt einen Gang mehr. Verliebt bin ich in mein Dahon Mu UNO ja schon lange, bei etwas schnellerer Gangart musste ich dann aber doch etwas zu schnell treten (geschätzte 90 Umdrehungen für vielleicht 25 km/h). Deswegen hatte ich schon lange wegen einer dieser Zwei-Gang-Getriebenaben von Fichtel und Sachs überlegt: in den 60er und 70er Jahren wohl sehr populär (vor allem an Klapprädern), aber schwer zu bekommen, muss dabei gut in Schuss sein und natürlich auch fachkundig verbaut werden. Schwierig.<br />
<br />
Letztes Jahr kam nun von SRAM eine Automatik-Zweigang-Nabe heraus: <a href="http://www.sram.com/sram/urban/products/automatix">die Automatix</a>. Vom leichten Direktgang schaltet die 28-Loch-Version im 20"-Rad bei etwa 15 km/h in den schweren Gang (Schnellgang). Die Übersetzung ist um einen Faktor 1.37 schwerer, sodass auch das mitgelieferte 19-Zahn-Ritzel ziemlich perfekt ist. <br />
<br />
Das Fahrgefühl ist eine Wucht, verglichen mit dem früheren Einzelgang hat man gleichzeitig eine Anfahrhilfe, und ist trotzdem schneller. Das alles ohne Kabel und Bowdenzüge, ohne Wartung und ohne Schalter am Lenker. <br />
<br />
Jetzt muss die Nabe nur noch den Langzeittest überstehen ... und ich muss die provisorische Schelle (Lochband) durch etwas hübscheres ersetzen. <div class="separator"style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLA79kiA3Cgf5_q_GG7Ojf8FDhNhCxG3h78pxrNTH9cLt6XPO88WOVMTgjlDc7WGJrUY7XutOlrTGGGFR3-REbqk_wk4tuAzrddlSHrHHBfOFCNT2ve_bOovuPkcN3S-cp0aHHnHKrlH8/s640/blogger-image-1188303781.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLA79kiA3Cgf5_q_GG7Ojf8FDhNhCxG3h78pxrNTH9cLt6XPO88WOVMTgjlDc7WGJrUY7XutOlrTGGGFR3-REbqk_wk4tuAzrddlSHrHHBfOFCNT2ve_bOovuPkcN3S-cp0aHHnHKrlH8/s640/blogger-image-1188303781.jpg" width="326" height="245" /></a></div><div class="separator"style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdt50cG7c8ZOxoL0MPOBWwWU8rFrJmVQRBwts9eQGhLrfdNBDk0spZGuJ54Et3D4IPC7S9LQipZhxz7DuKeYbgGwzcEJEYiwkWhyH2oauo_YLwkRJjjDpEDfP4ZlLXmpYYuQHDHPSmrgE/s640/blogger-image--580884642.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgdt50cG7c8ZOxoL0MPOBWwWU8rFrJmVQRBwts9eQGhLrfdNBDk0spZGuJ54Et3D4IPC7S9LQipZhxz7DuKeYbgGwzcEJEYiwkWhyH2oauo_YLwkRJjjDpEDfP4ZlLXmpYYuQHDHPSmrgE/s640/blogger-image--580884642.jpg" width="326" height="245" /></a></div><div class="separator"style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh8rvQNxAg6jhIXQHZfJbq_FlmoehQc2yPA-81kOwnLFyufU2CmeNSZ_10seOJYdLXhtvgEeaHEF4rH81qReZgvndeJAIMcvy-Mu7u4g1w3b1o694DPpkvChZo7ggWdtwdQQlgWPoKOjhA/s640/blogger-image-460116709.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh8rvQNxAg6jhIXQHZfJbq_FlmoehQc2yPA-81kOwnLFyufU2CmeNSZ_10seOJYdLXhtvgEeaHEF4rH81qReZgvndeJAIMcvy-Mu7u4g1w3b1o694DPpkvChZo7ggWdtwdQQlgWPoKOjhA/s640/blogger-image-460116709.jpg" width="326" height="245" /></a></div>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com10tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-57367105392771192642012-05-12T23:37:00.001+02:002012-05-12T23:38:48.741+02:00Wäsche aufhängen auf dem Dachboden. Irgendetwas flattert an mir vorbei, knallt mehrere Male gegen ein Dachfenster, und plumpst dann zu Boden. Ein Mauersegler! In meiner Hand fühlt er sich nicht gerade wohl, und er hat ziemlich scharfe Krallen. Am ausgestreckten Arm aus dem Dachfenster gehalten hat er keine Lust, loszufliegen. Soll ich mit den verflohten Tier zum Arzt? Ein Photo einsteht. Beim Versuch, das Dachfenster zu schließen, entsteht ein kreischendes Geräusch, was das Tier in Panik versetzt. Ganz schnell ist der Mauersegler jetzt durch das halbgeöffnete Fenster geflogen und ich sehe ihn draußen noch ein paar Runden drehen ...<br />
<br />
<div class="separator"style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiI-ixm-4X43_qkF9sVhuh_QeKUBMxpnspYWwA7zkyWR4OErEBMyMn0Ql9rL98p5tJTcbsVK8aV5bF8OexhR7F82Qor8A0Nkz6Q5TDFkoIgkBQ4CO3O2zp6tXBbn_PbXtOqnXLqc3GM9kg/s640/blogger-image-1370413624.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiI-ixm-4X43_qkF9sVhuh_QeKUBMxpnspYWwA7zkyWR4OErEBMyMn0Ql9rL98p5tJTcbsVK8aV5bF8OexhR7F82Qor8A0Nkz6Q5TDFkoIgkBQ4CO3O2zp6tXBbn_PbXtOqnXLqc3GM9kg/s640/blogger-image-1370413624.jpg" /></a></div>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-16264356213232299972012-02-15T21:24:00.001+01:002012-02-15T21:30:27.484+01:00Koss Porta Pro mit Mikrophon und iPhone-Fernbedienung<p>Meine treuen Koss Porta Pro begleiten mich überall hin und werden durch mein iPhone mit Musik gespeist. Nervig ist dabei, dass man das iPhone nicht blind in der Tasche bedienen kann und ohne Fernbedienungsteil das Gerät immer aus der Tasche nehmen muss.</p>
<p>Es wäre doch toll, wenn es die Kopfhörer mit einer 3-Tasten-Fernbedienung und Mikrophon hätte – analog zu den Original-Apple-Teilen – und damit auch noch als Headset nutzbar wäre, um Siri während der Fahrradfahrt Befehle zu geben (oder sich von ihr anzicken zu lassen).</p>
<p>In Schweden gab es schon länger einen <a href="http://ragnevi.blogspot.com/2010/09/koss-iporta-pro.html">iPorta Pro</a> mit ähnlicher Funktionalität und im Frühjahr <a href="http://www.engadget.com/2012/01/30/koss-revamps-portapro-headphones-with-iphone-remote-intros-int/">kommt wohl eine Variante mit dem „Koss Touch Control“ auf den Weltmarkt.</a> Obwohl ich nirgendwo lesen konnte, dass dort ein Mikro integriert ist. <img style="display: block; margin-left: auto; margin-right: auto; border: 0px initial initial;" title="ktc.jpg" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgjvP7KO7qqTXaPkhv8LgTgXFA-v0g1qctRY69KzL1pM0bOYR2oQVqbXWsFPSWHkieREQdUziLD8MbvQrd1RCN1k2tEEWW3d0rRPZ8Hdbys3v7Zxdibio-nrZ445LpCMCrjY7_OHogwuPA/?imgmax=800" border="0" alt="ktc" width="450" height="450" /></p>
<p>Ich wollte nicht in Schweden bestellen (teuer!) und die KTC-Variante gibt es ja noch gar nicht. So habe ich kurzerhand zum Lötkolben und den hier herumfliegenden Original-Apple-Ohrhörern gegriffen.</p>
<p>Zuerst muss man die weißen Apple-Ohrhörer zerlegen, und das erfordert etwas Kraft und Geschick. Entlang des grauen Gummirings muss man mit einem scharfen Messer das zugeschmolzene Plastik auftrennen. Ich habe mir dabei fast die Finger abgeschnitten. Die Plastikabdeckung schiebt man nach unten das Kabel entlang und löst den Knoten, der als Zugentlastung dient. Das ganze sieht dann so aus:</p>
<p><img style="display: block; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="IMG_6169.jpg" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgmxIrw_PyZruRgbNDBvn9z-aUxK4rrVZDT5F4vf7sR6MWDoeoe-CRx3-An9DwlY7J-Xu2cApAxnDr2_N5UQSNDfCg-sBceNCE5F7S3o67o75qlO21ipRywp2HMfOKo5fYktu1B_yTfmz8/?imgmax=800" border="0" alt="IMG 6169" width="350" height="261" /></p>
<p>Man markiert sich links und rechts, sowie plus und minus (bzw. merkt sich die Farbkodierung), lötet die Litze ab und legt die freien Kabelenden beiseite.</p>
<p>Jetzt macht man sich an die Koss-Kofhörer. Hier muss man, nachdem man vorsichtig die Kopfhörermuschel abgeklipst hat, vorsichtig die blaue Plastikabdeckung lösen, ohne die Halterungsstifte abzubrechen.</p>
<p><img style="display: block; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="portapro.jpg" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjaekFf_EkMMzJZo9kv51p2uj2tLiTU6YHDRy1d_060cTfPvddoYIrj6T22OCMLaLiKHHz8MR45RvqJcRPjjdDi7NhE_jy00SXSXNwfOwL2FFO7CyTAvsUSWYjNo0tCeyEdv4kQnOAVV-s/?imgmax=800" border="0" alt="portapro" width="350" height="261" /></p>
<p>Auch hier müssen die Kabel abgelötet werden. An die großen Lötpunkte kann man anschließend die Apple-Kabel anlöten, die Kabel in die Zugentlastungsschlitze stopfen, alles wieder zusammensetzen und voíla – fertig ist die Laube.</p>
<p>War gar nicht schwer!</p>
<p>Seit einigen Monaten erfolgreich im Einsatz: mein Koss-Porta-Pro-Apple-Crossover.</p>
<p><img style="display: block; margin-left: auto; margin-right: auto;" title="IMG_6775.jpg" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiotjfikgtfen8ycVP5ilJ0UghFLqWmhwT66lMhKsS12qWKJLdfQ0KIn7V4sYiiABhxFQqvhnEOrFpiMeiGIuXTlf-1xLbzQGzpv22bbCllqOdCi1qwl450m-BWThFN0Gd3b0jiBUjAQ64/?imgmax=800" border="0" alt="Portpro-Apple-Crossover" width="350" height="262" /></p>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-16553507245712631962011-06-02T23:18:00.002+02:002011-06-02T23:49:32.349+02:00Udo Pollmer zu EHEC und der Gefährlichkeit der Rohkost-ErnährungUdo Pollmer ist Lebensmittelchemiker und vertritt herrlich unkonventionelle Auffassungen zur modernen Ernährung. Er besitzt hohe toxikologische Sachkenntnis und äußert sich in dem folgenden zehnminütigen Virus zur derzeitigen EHEC-Problematik – sehenswert.<br />
<br />
<i>Wie kommt der EHEC-Erreger auf unsere Nahrungsmittel? Welche Nachteile hat der Konsum von Rohkost? Es spricht der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des EU.L.E. e.V.</i><br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="349" src="http://www.youtube.com/embed/XbpnrASeNtM" width="560"></iframe><br />
<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=XbpnrASeNtM">Direktlink</a><br />
<br />
Dazu passend auch die folgende Publikation, gerade bei GMO Pundit gefunden: <i><a href="http://www.biofortified.org/2011/05/pathogenic-e-coli/">„Association of farm management practices with risk of Escherichia coli contamination in pre-harvest produce grown in Minnesota and Wisconsin“</a> </i>– die Düngung von Feldfrüchten mit Tierfäkalien erhöht das Risiko der Kontamination mit Colis.<br />
<i><br /></i><br />
<blockquote>
Use of animal wastes in fertilization of fresh fruits and vegetable plots significantly increased the risk of E. coli contamination in fresh produce grown in semi-organic [...] and organic [...] farms. [...] During the two-year study, less than half of the conventional growers used animal manure for fertilization of their crops, while 70 to 90% of organic and semi-organic farmers applied animal manure for fertilization. This finding was expected as organic growers are not allowed to use most of the chemical fertilizers that conventional growers can use. </blockquote>
Und wenn man sich überlegt, dass im Bio-Landbau Bacillus-thuringiensis-Spritzbrühen (Bt) ausgebracht werden, und dass die auf den Früchten befindlichen Residuen enterotoxische Wirkungen haben (<i><a href="http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16672488">„Occurrence of natural Bacillus thuringiensis contaminants and residues of Bacillus thuringiensis-based insecticides on fresh fruits and vegetables.“</a></i>) ...<br />
<br />
<blockquote>
A total of 128 Bacillus cereus-like strains isolated from fresh fruits and vegetables for sale in retail shops in Denmark were characterized. Of these strains, 39% (50/128) were classified as Bacillus thuringiensis on the basis of their content of cry genes determined by PCR or crystal proteins visualized by microscopy. [...]In conclusion, the present study strongly indicates that residues of B. thuringiensis-based insecticides can be found on fresh fruits and vegetables and that these are potentially enterotoxigenic.</blockquote>
... dann kommt man schon ins Grübeln, weshalb die realen toxikologischen Gefahren bisher praktisch nie thematisiert wurden, eingebildete Gefahren wie die von gentechnisch veränderten Pflanzen aber schon.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-67241056623208472012011-05-29T11:07:00.002+02:002011-05-29T11:08:15.825+02:00One of the worst things you can do in life is set yourself goalsStephen Fry: „Goal orientation is absolutely disastrous in life. Two things happen. One is that you fail to meet your goals so you call yourself a failure. Secondly you meet your goal and go, 'Well, I'm here now what.'... Because you're going for something outside yourself."<br />
<br />
<iframe frameborder="0" height="233" src="http://player.vimeo.com/video/11414505?title=0&byline=0&portrait=0" width="400"></iframe><a href="http://vimeo.com/11414505"><br />STEPHEN FRY: WHAT I WISH I'D KNOWN WHEN I WAS 18</a> from <a href="http://vimeo.com/user3419751">Peter Samuelson</a> on <a href="http://vimeo.com/">Vimeo</a>.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-70577595604079494292011-03-27T10:43:00.002+02:002011-03-27T10:47:53.192+02:00Wenn man keine Ahnung hat ...... dann sollte man einfach mal auf Dieter Nuhr hören.<br />
<br />
Und wer Dieter Nuhr nicht kennt, der macht Filme über Gentechnik, bzw. erzählt Blödsinn in der Anmoderation zu einer Filmvorstellung. Dieter Moor stellt bei „Titel, Thesen, Temperamente“ den neuen Gentechnik-kritischen Film „Gekaufte Wahrheit“ von Bertram Verhaag vor und es rollt mir bereits bei der Anmoderation die Fußnägel hoch.<br />
<br />
<iframe frameborder="0" height="349" src="http://www.youtube.com/embed/wQQbM605cJg" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br />
<br />
Lohnt es sich, hier jedes einzelne Argument zu beleuchten? Hat es Sinn, den wissenschaftlichen Gehalt der Publikationen der märtyrerhaften Gentechnik-Gegner auszuwerten? Hat dieser bei der Diskussion überhaupt eine Bedeutung?<br />
<br />
Ich bin seit einiger Zeit dabei, eine FAQ zu den meistgehörten Missverständnissen zur grünen Gentechnik zu erstellen. Pusztai, Seralini und Chapela dürfen da natürlich nicht fehlen ... Aber wenn man Beiträge wie diese dort oben sieht, weiß man nicht, wo man anfangen soll.<br />
<br />
Bis dahin: Hat jemand Wünsche, welchen Aspekt man unbedingt mit in diese FAQ aufnehmen sollte? Was ist euer meistgehörtes Gentechnik-Missverständnis? Ist eine FAQ überhaupt das richtige Format? Ist es vielleicht besser, Einzelaspekte auch in einzelnen Artikeln abzuhandeln?<br />
<br />
<br />Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-7357377426773451182011-03-22T17:12:00.002+01:002011-03-24T23:02:18.536+01:00Selbstmordversuch mit Homöopathika (2)Nachdem es <a href="http://www.nydailynews.com/gossip/2009/12/07/2009-12-07_nearly_impossible_to_od_on_drug_she_took.html">Alexa Ray Joel</a> im letzten Jahr <a href="http://gedankenabfall.blogspot.com/2010/05/selbstmordversuch-mit-homoopathika.html">nicht geschafft hat</a>, sich mit Traumeel umzubringen, und darüber hinaus der <a href="http://www.1023.org.uk/">kollektive Massenselbstmord der 10<sup>23</sup>-Aktivisten</a> so kläglich gescheitert ist, will es Dr. Mark Benecke noch einmal wissen. Vor laufender Kamera nimmt er eine Überdosis Homöopathika ein. Die Folgen sind selbstredend verheerend:<br /><br /><iframe frameborder="0" height="349" src="http://www.youtube.com/embed/oSK5XPmkTMQ" title="YouTube video player" width="560"></iframe><br /><br />Überraschenderweise überleben alle Beteiligten.<br /><br />
via <a href="http://blog.esowatch.com/?p=3073">@Esowatchcom</a><br />Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-29963761704862711702011-03-03T01:13:00.000+01:002011-03-03T01:13:38.335+01:00Holger Klein im Gespräch mit einer typischen Pro-Guttenberg-Apologetin ...... zumindest stelle ich mir diese Leute genau so vor. Mit Argumenten ist nichts auszurichten. Schaut euch unbedingt dieses Audio/Video an, mich hat es vor Entsetzen und Lachen fast aus den Angeln gehoben. So derbe merkbefreit ... ganz übel.<br />
<br />
Kleiner Vorgeschmack (Gedächtnisprotokoll, die Anzahl der Neidvorwürfe stimmt aber!):<br />
<br />
<b>Anruferin:</b> „Die Leute sind alle nur neidisch! Deutschland ist halt ein Neidland!“<br />
<b>Moderator:</b> „Worauf soll ich denn neidisch sein“<br />
<b>A:</b> „Du bist neidisch auf sein Amt!“<br />
<b>M:</b> „Nee, bin ich aber nicht. Ich will nicht Verteidigungsminister sein“<br />
[...]<br />
<b>A:</b> „Ihr seid alle nur neidisch“<br />
<b>M:</b> „Worauf denn?“<br />
<b>A:</b> „Na, auf sein Amt!“<br />
<b>M:</b> „Nee, immer noch nicht.“<br />
[...]<br />
<b>A:</b> „Ihr seid alle nur neidisch auf seinen Job!“<br />
<b>M:</b> „Nee. Bin ich nicht.“<br />
[...]<br />
<b>A:</b> „Du bist nur neidisch!!“<br />
<b>M:</b> „Nein!“<br />
<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="390" src="http://www.youtube.com/embed/0LXGYMfG7bQ" title="YouTube video player" width="480"></iframe><br />
<br />
Ich war mir zuerst unsicher, aber der Abgang trägt eindeutig die Handschrift vom Radiohelden <a href="http://twitter.com/#!/holgi/status/42996798100480001">Holger</a> <a href="http://twitter.com/#!/holgi/status/42996950437593088">Klein</a>.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-1678576254000438902011-02-15T22:33:00.001+01:002011-02-15T22:33:38.752+01:00Nach "Power Balance" jetzt "Energy Bean" - Die Verknüpfung von Esoterik und Lifestyle<b>[Doppelpost: Bitte <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/allgemein/2011-02-15/verkn-pfung-von-esoterik-und-lifestyle-nach-power-balance-kommt-energy-bean">hier</a> bei Detritus kommentieren]</b><br />
<br />
Das <a href="http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/633626/Millionengeschaeft-PowerBalance_Das-magische-Band?_vl_backlink=/home/sport/mehrsport/index.do">Phänomen des "Power Balance"-Armbands</a>, mit dem die Brüder Josh und Troy Rodarmel Millionen einfahren, obwohl es keine Wirkung hat, demonstriert die erfolgreiche Vermählung von Esoterik und Lifestyleprodukt. Ein Arzt aus Österreich will auf den Zug aufspringen und vermarktet etwas ganz ähnliches, aber viel besseres: Ein bohnenförmiger Aufkleber gegen bösen Elektrosmog. Wo „Power Balance“ an eine Verbesserung der Leistung appelliert, spielt „energy bean“ mit den Ängsten vor Handystrahlen.<br />
<a name='more'></a>
<br />
<blockquote>
energy bean ist ein Aufkleber, der die negativen Auswirkungen
von Handy, Laptop, Babyphone und anderen Elektrosmog-
Belastungen in unseren Zellen neutralisiert. Unser Energiehaushalt bleibt
ausgeglichen, die Funktion der Geräte unverändert intakt.</blockquote>
So bewirbt der Arzt Walter Lintner sein Produkt, das eine Folie mit einem „Informationscode“ enthalten soll. Damit soll „eine Vielzahl an positiven Informationen, die regenerative und harmonisierende Effekte auf unsere Zellen“ die Besitzer „gegen Handy-Strahlen stark machen“:
<br />
<blockquote>
Die den Naturgesetzen entsprechenden Botschaften der energy bean legen sich wie ein „Schutzfilm“ über die Empfangsantennen der Zellen und führen so zu deren Entspannung.
</blockquote>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4T2rb1sllnby4PCUV1m6b4KPga1WRPBSyCU2DXFFCWuNsU8sgAAxw3qa7bKIik2H_H-HBUcME-Cynac3CUBsW3NEtiGVFyMRL4i5DoiA3U0Oecpkydfm0FEahZHtomEieEHgnG-okQ7E/s1600/The+Stupid%252C+It+Burns.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4T2rb1sllnby4PCUV1m6b4KPga1WRPBSyCU2DXFFCWuNsU8sgAAxw3qa7bKIik2H_H-HBUcME-Cynac3CUBsW3NEtiGVFyMRL4i5DoiA3U0Oecpkydfm0FEahZHtomEieEHgnG-okQ7E/s320/The+Stupid%252C+It+Burns.jpeg" width="281" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(<a href="http://www.plognark.com/?q=node/1129">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
Wieviel von den Dingern soll man denn kaufen? Möglichst viel, natürlich:<br />
<blockquote>
Der Arzt rät daher, alle elektronischen Geräte wie Handy, Computer, Laptop, Babyphone sofern sie unvermeidlich in der Nähe des Körpers platziert sind, mit einer energy bean zu versehen. Aber auch der Sicherungskasten der Wohnung oder des Hauses sollte mit einer oder <strong>mehreren</strong> beans bestückt werden</blockquote>
<span class="Apple-style-span" style="font-size: xx-small;">(Hervorhebung von mir)</span><br />
<br />
Selbstredend hat das Produkt – <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_verecundiam">Qualitätsmerkmal „von einem Arzt entwickelt“</a> – keinen Effekt, wie <ahref="http: energy-bean-59400.html"="" online="" www.ak-vorarlberg.at="">die österreichische Arbeiterkammer Vorarlberg feststellte:
</ahref="http:><br />
<blockquote>
„Wir haben in unserem Gutachten einen Föhn, einen Mixer, einen Laptop sowie zwei Handys testen lassen. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Bei keinem Gerät wurde auf irgendeine Art und Weise das physikalische Umfeld der elektrischen Betriebsmittel verändert“, erklärt Mag. Paul Rusching von der AK-Konsumentenberatung.</blockquote>
Erstehen kann man den Centartikel etwa bei Amazon <a href="http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_3_11?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=energy+bean&x=0&y=0&sprefix=energy+bean">für etwa zehn bis fünfzehn Euro</a>. Im Vergleich zu den 40 Euro teuren wirkungslosen Balance-Armbändern ein echtes Schnäppchen, oder besser, eine ideale Ergänzung für Leute, die ihr Geld zum Fenster hinauswerfen wollen. Ein weiterer Vorteil: Schon von weitem erkennt man Personen, mit denen besser keine Diskussion über Homöopathie oder Schluckbidchen anfängt.<br />
<br />
Mit beeindruckender Dreistigkeit wird Marketing mit der typischen Verwirrungsrhetorik betrieben: Der Effekt sei mit „ganzheitlichen Medizin“ nachweisbar, sowie mit „biokybernetischen Testmethoden (Kinesiologie, <a href="http://draft.blogger.com/Elektroakupunktur%20nach%20Voll">EAV</a>, <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Psychosomatische_Energetik">PSE</a>, <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Herzfrequenzvariabilit%C3%A4t">HRV</a>, etc.)“. Das <a href="http://www.energy-bean.com/zoolu-website/media/download/15/Dr-+Lintner+Testbericht">Gutachten</a> für die Gültigkeit des ganzen Hokuspokus stellt sich der Erfinder Lintner gleich selbst aus, inklusive schwungvoller Signatur und Stempel. Praktisch!
<br />
Die Masche scheint einen gewissen Erfolg zu haben: Auf der <a href="http://www.energy-bean.com/de/presse/">Presse-Seite</a> finden sich einige Lobhudeleien, und nach dem kostenlosen Versand von Probe-Produkten gibt es auch mindestens <a href="http://petra79.myblog.de/petra79/art/7674217/Energy-Bean">einen Blogeintrag mit kostenloser Werbung</a> für das Scharlatanerie-Produkt. Von den Amzon-Rezensionen, die mir auch irgendwie gar nicht koscher vorkommen, will ich gar nicht erst anfangen.<br />
<br />
Auf dem Boden der Tatsachen gibt es beim Thema „Elektrosmog“ leider nun gar <a href="http://www.bfs.de/de/elektro/hff/papiere.html/Synopse_EMF.pdf">nicht mehr viel zu holen</a>. Es gibt bislang kaum Hinweise darauf, dass das Telefonieren mit dem Handy wirklich gesundheitsschädlich ist – der Effekt beschränkt sich auf das Erwärmen von wasserhaltigem Gewebe. Die Strahlungsleistung ist im Allgemeinen viel zu niedrig, um etwa Schäden an der DNA zu verursachen und Krebs auszulösen. Die gesetzlichen Grenzwerte liegen zudem um das 50-fache unter Werten, die eine Wärmewirkung auslösen würden.
<br />
<br />
Was jetzt eigentlich noch fehlt, ist ein spottbilliges Alternativprodukt, analog zu den „Placebo-Bändchen“ als Alternative zu den „<a href="http://gemischte-gedanken.blogspot.com/2011/01/die-balance-der-kraft.html">Power Balance</a>“-Bändern.
<br />
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<strong>Links</strong><br />
<ul>
<li><a href="http://www.energy-bean.com/zoolu-website/media/download/93/Pressemitteilung+Weltneuheit+%28long+version%29">„Pressemitteilung“ der Firma zu ihrer „Weltneuheit“</a> </li>
<li>Das selbstgeschriebene Gutachten von Dr. Walter Lintner: <a href="http://www.energy-bean.com/zoolu-website/media/download/15/Dr-+Lintner+Testbericht">„Gutachten über die Wirkung der energy bean auf den menschlichen Organismus“</a>
</li>
<li><a href="http://www.ak-vorarlberg.at/online/energy-bean-59400.html">Stellungnahme der Arbeiterkammer Vorarlberg</a> mit Ankündigung einer Meldung des Falls an die Disziplinarkommission der Ärztekammer</li>
<li><a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Energy_bean">Esowatch-Artikel zur <em>energy bean</em></a>
</li>
<li>Kostenlose Werbung in einem Blog:<a href="http://petra79.myblog.de/petra79/art/7674217/Energy-Bean">„Energy Bean“ bei Gedanken-Tests”</a>
</li>
<li><a href="http://www.bfs.de/de/elektro/hff/papiere.html/Synopse_EMF.pdf">Stellungnahme des BfS zu öffentlich diskutierten Studien zu Handystrahlenrisiken</a>
</li>
<li>Zum Nachahmerprodukt „Placebo Band“ und Hintergründe zum „Power-Balance“-Band bei Ralf Neugebauer: <a href="http://www.ratioblog.de/entry/biathleten-vertrauen-auf-neue-arten-von-hokuspokus">„Die Balance der Kraft“ bei Gemischte Gedanken</a>
</li>
</ul>
Dank an <a href="http://twitter.com/fatmike128">@fatmike128</a>, <a href="http://twitter.com/ralfnausk">@ralfnausk</a> und <a href="http://twitter.com/Esowatchcom">@Esowatchcom</a>!Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-45426619967584098172011-02-11T22:00:00.004+01:002011-02-11T22:29:38.010+01:00Rettung der Banane durch Gentechnik?<b><a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/pandemie/2011-02-11/rettung-der-banane-durch-gentechnik">[Doppelpost! Kommentare bitte bei „Detritus“ abladen]</a></b><br />
Erinnert sich noch jemand an meinen Artikel über die Banane, die quasi vom Aussterben bedroht ist? Wenn nicht, <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/pandemie/2010-10-01/ist-die-banane-noch-zu-retten">hier kann man ihn nochmal nachlesen</a>. Die bei uns verkaufte Bananensorte <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Cavendish_(Obst)">„<em>Cavendish</em>“</a> wird global von dem pestizidresistenten Bodenpilz <em>Fusarium</em> bedroht, nach dessen Befall die Pflanzen verwelken und absterben. Die Böden sind dann für immer verseucht. Naheliegenderweise haben die Bauern ein ernsthaftes wirtschaftliches Problem mit dieser Situation.<br />
<a name='more'></a><br />
Ich hatte damals damit geendet, dass die <em>Fusarium</em>-Krankheit wohl auch mit konventionellen Zuchtmethoden zurückgedrängt werden könnte, aber gentechnische Methoden wohl in einigen Punkten ihre Vorteile hätten, und vor allem effizienter präziser und schneller sind. Und derzeit gibt es keine pilzresistenten Sorten, die so gut schmecken, wie die <em>Cavendish</em>.
<br />
<br />
Jetzt lese ich <a href="https://twitter.com/franknfoode/status/35040660054740992">bei Twitter</a>, dass es <a href="http://www.challengingboundaries.qut.edu.au/projects/bananas.jsp">der Forschergruppe um James Dale</a> aus dem australischen Queensland gelungen ist, <em>Cavendish</em>-Bananenpflanzen zu erzeugen, die wohl gegen den aggressiven Fusarium-Bodenpilz resistent sind. Jetzt sollen Freilandversuche auf verseuchtem Boden durchgeführt werden, diesen Sommer soll es losgehen.
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhy2nOod-X4T27sg8l0JrHqL9XKWaCeTaui0Hu7QXLN1mMqvIW9IXgm-gladdLkvvTTfof8EoWDLDKLVn4SIMnwO8o7aWnkc5li3flAQojO040MVMAk9epJtDuRHa9P4ZdPGgAzB77lmK4/s1600/022957.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhy2nOod-X4T27sg8l0JrHqL9XKWaCeTaui0Hu7QXLN1mMqvIW9IXgm-gladdLkvvTTfof8EoWDLDKLVn4SIMnwO8o7aWnkc5li3flAQojO040MVMAk9epJtDuRHa9P4ZdPGgAzB77lmK4/s320/022957.jpeg" width="213" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Professor James Dale mit einer Bananenpflanze. (<a href="http://www.news.qut.edu.au/cgi-bin/WebObjects/News.woa/wa/goNewsPage?newsEventID=34788">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
Am Ende des Artikels bekommt man einen interessanten Einblick in die Funktionsweise der Immunantwort von Pflanzen. Statt eine Armada von Kampfzellen aufzufahren, töten sie oft gezielt befallene Zellen einfach ab. Das scheint der Banane aber irgendwie zum Verhängnis zu werden, über Details schweigt sich die Pressemitteilung leider aus ... Vom Gruppenleiter James Dale konnte ich auch keine entsprechende Publikation auftreiben. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass die Banane kommerzialisiert werden soll?<br />
<br />
Jedenfalls ist das eine spannende Entwicklung und ich hoffe, dass man bald Erfolge sehen wird.
<br />
<br />
<strong>Lesestoff</strong><br />
<strong><br /></strong><br />
Pressemitteilung der Queensland University of Technology: <a href="http://www.news.qut.edu.au/cgi-bin/WebObjects/News.woa/wa/goNewsPage?newsEventID=34788"><i>„Genetically modified plants hold the key to saving the banana industry“</i></a>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-82723715615152893362011-01-15T22:48:00.004+01:002011-01-15T23:01:10.192+01:00Nobelpreiskrankheit und Selbstverliebtheit von Wissenschaftlern<b><a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/allgemein/2011-01-15/ber-die-nobelpreiskrankheit-und-die-selbstverliebtheit-von-wissenschaftlern">[Doppelpost! Kommentare bitte bei „Detritus“ abladen]</a></b><br />
<br />
Schon mal aufgefallen, das jeder mögliche Humbug mit irgendwelchen Autoritäten gerechtfertigt wird? Prominente Schauspieler finden Impfungen doof, Oberärzte mögen die Homöopathie und Nobelpreisträger leugnen den Zusammenhang zwischen HIV und AIDS.<br />
<a name='more'></a>Sicher, ein Großteil unseres Wissens wird uns durch Autoritäten vermittelt – unsere Eltern, Lehrer, Hochschuldozenten, Lehrbuchautoren, und so weiter. Es wäre äußerst mühsam, jede Alltagsweisheit zu hinterfragen und ihr auf den Grund gehen zu müssen, ganz zu schweigen von den ganzen modernen Errungenschaften um uns herum, deren grundlegenden Funktionsweisen wohl kein Mensch wirklich versteht. Universalgenie zu sein wird mit zunehmendem Wissen der Menschheit halt immer schwieriger ...
Wir lernen überwiegend von Autoritäten, und das ist auch in Ordnung.<br />
<br />
Schwierig wird es nur, wenn die angebliche Autorität das einzige ist, was die Hypothese stützt und sonst alles eigentlich gegen die Idee spricht. Eigenartigerweise tendieren gerade einige Nobelpreisträger, die zweifelsohne eine Autorität in ihrem Fach darstellen, dazu, bevorzugt im Greisenalter hanebüchene und teilweise schlicht idiotische Thesen zu vertreten.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw8Di-BD2kbMphH_FWB4T1Nm-oGKkckHjHE6r2oTYjObhlLezVSATmcC9bmu7FERzAKsX8iV-y_5c6-FKpiHPINYVCXcTEHDsSomxB2cfHCYE9FJdi_1SLxmBSpjomreRthy63Ivcu0OM/s1600/Pauling.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjw8Di-BD2kbMphH_FWB4T1Nm-oGKkckHjHE6r2oTYjObhlLezVSATmcC9bmu7FERzAKsX8iV-y_5c6-FKpiHPINYVCXcTEHDsSomxB2cfHCYE9FJdi_1SLxmBSpjomreRthy63Ivcu0OM/s320/Pauling.jpg" width="208" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Linus Pauling (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Pauling.jpg">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Linus_Carl_Pauling">Linus Pauling</a> bekam 1954 den Nobelpreis in Chemie und dazu 1963 noch einen Friedensnobelpreis. Im fortgeschrittenen Alter verfiel er dem Glauben, mit Vitamin C könne man <a href="http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=188">Krebs vorbeugen</a>. Daraus enstand dann der Schwachsinn der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Orthomolekulare_Medizin">orthokularen Medizin</a>.
Pauling ist sozusagen der Prototyp des am <a href="http://www.skepdic.com/nobeldisease.html">Nobelpreisidiotismus</a> erkrankten Wissenschaftlers. Es gibt einige Berühmtheiten, die es ihm nachgemacht haben.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgI4IJgMwVYUD1yJYnYZgRkhEPPqsxV1S6sSXgsNEnRVX_wMKGOaoBA7krvkLm6gbJQgDz3CDpIcEQl3yxCXxPNZ-3o9vhTGB2ZIq3_2aHvAR3FpEjpgVfFE3i8livLNQHQRdtpF4F3W90/s1600/Peter_Duesberg.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgI4IJgMwVYUD1yJYnYZgRkhEPPqsxV1S6sSXgsNEnRVX_wMKGOaoBA7krvkLm6gbJQgDz3CDpIcEQl3yxCXxPNZ-3o9vhTGB2ZIq3_2aHvAR3FpEjpgVfFE3i8livLNQHQRdtpF4F3W90/s320/Peter_Duesberg.jpg" width="240" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Peter Duesberg (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:Peter_Duesberg.jpg">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Duesberg">Peter Duesberg</a> etwa behauptet, das HI-Virus sei nicht die Ursache der Immunschwächekrankheit AIDS. Wer das heutzutage noch ernsthaft bezweifelt, kann, gelinde gesagt, nicht ganz bei Trost sein. Duesbergs Ideen haben mit Unterstützung durch den Vitaminpillendreher Matthias Rath in Südafrika <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/die-sankore-schriften/medizin/2010-06-08/s-dafrika-als-die-regierung-mbeki-den-zusammenhang-hiv-aids-leugnete">beachtlichen Schaden angerichtet</a>.<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdFDmMGLAkYCwR6EN0mnNnTjif41rHk9CuqftbJEkHkmZAnPnyDP4fclOya9yaIJdGv2byAEPwE_2_e-DECSwWUg_srXs7N0Upshfynl3INcOtLEpk19F_gw-3XxqByFyr0TJUCwn0of8/s1600/Kary_Mullis.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhdFDmMGLAkYCwR6EN0mnNnTjif41rHk9CuqftbJEkHkmZAnPnyDP4fclOya9yaIJdGv2byAEPwE_2_e-DECSwWUg_srXs7N0Upshfynl3INcOtLEpk19F_gw-3XxqByFyr0TJUCwn0of8/s320/Kary_Mullis.jpg" width="184" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kary Mullis (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Kary_Mullis.jpg">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Kary_Mullis#PCR_and_other_inventions">Kary Mullis, Chemie-Nobelpreisträger 1993</a>, glaubt an Astrologie, bezweifelt einen menschlichen Einfluss auf die globale Klimaveränderung, und, wie es sich gehört, den Zusammenhang zwischen HIV und AIDS.
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiK6CVq8pYf6n5pD-I70RCo3f5Fny_8EufqkKEM8DgYh6v9T-LQpXutpEheIoF4Obne1k-KJfuVvA8szQkLHp-jhQcc7L6VCdqh4lrw0ARFJp-IuSqONPs7XwznX5IMv7dLyxudMxi2guI/s1600/Luc_Montagnier-press_conference_Dec_06th%252C_2008-5_crop.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiK6CVq8pYf6n5pD-I70RCo3f5Fny_8EufqkKEM8DgYh6v9T-LQpXutpEheIoF4Obne1k-KJfuVvA8szQkLHp-jhQcc7L6VCdqh4lrw0ARFJp-IuSqONPs7XwznX5IMv7dLyxudMxi2guI/s320/Luc_Montagnier-press_conference_Dec_06th%252C_2008-5_crop.jpg" width="280" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Luc Montagnier (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:Luc_Montagnier-press_conference_Dec_06th,_2008-5_crop.jpg">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Luc Montagnier, Medizin-Nobelpreisträger 2008, ist ein ganz besonderer Fall. Er behauptet, <a href="http://www.scienceblogs.de/weitergen/2009/10/die-wundersame-welt-des-luc-montagnier.php">homöopathisch verdünnte DNA-Fragmente könnten sich von einem Gefäß in das nächste teleportieren</a>. (Hinter diesem Link verbirgt sich ein lesenswerter Artikel über Montagniers legendäre Publikation in einem exotischen Fachjournal, dessen Editorial Board Montagnier selbst vorsteht.) Außerdem seien <a href="http://scienceblogs.com/insolence/2010/11/luc_montagnier_the_nobel_disease_strikes.php">Infektionserreger an Autismus schuld</a>, und – Trommelwirbel – eine HIV-Infektion könne man mit einer Umstellung der Ernährung heilen.<br />
<br />
Sowieso bräuchte man nur ein gesundes Immunsystem, Medikamente und Forschung an HIV-Impfstoffen wäre ja total überflüssig:<br />
<br />
<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/cLabpKFfDNI?fs=1&hl=en_US">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/cLabpKFfDNI?fs=1&hl=en_US" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="560" height="340"></embed></object>
<br />
<br />
Das sollen die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Zwerge_auf_den_Schultern_von_Riesen">Giganten sein, auf deren Schultern wir stehen</a>?<br />
<br />
Man kann nur froh sein, dass Wissenschaft ein langfristig selbstkorrigierender Prozess ist und dass eben in erster Linie nicht Autoritäten, sondern vor allem gute Argumente und Belege zählen. Das ist zumindest die Idee. Ohne Frage, die Abgrenzung von Pseudowissenschaft fällt nicht immer leicht und Wissenschaftler sind auch nur Menschen, mit den ihren ganzen (menschlichen) Fehlern und den entsprechenden Verfälschungen, die in Forschungsvorhaben einfließen.<br />
<br />
Im Fall der Homöopathie ist es allerdings recht eindeutig: unplausibel bis zum gehtnichtmehr, praktisch völlig unbelegt, und seit der Entwicklung durch Hahnemann vor 200 Jahren festgeschrieben in der <a href="http://books.google.de/books?id=FSg4AAAAMAAJ&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false">Homöopathenbibel</a>. Sehr schön zeigt sich das fehlende Wissenschaftsverständnis, wenn Homöopathen versuchen, sich mit echten Wissenschaftlern zu unterhalten. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Edzard_Ernst">Edzard Ernst, britischer Professor für Alternativmedizin</a>, <a href="http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20566223"> argumentierte kürzlich in einem Leserbrief an ein Fachjournal</a>, dass homöopathische Medizin auch in Abwesenheit eines spezifischen pharmakologischen Effekts nie ein ethisches Placebo sein kann:<br />
<blockquote>
[...] the prescription of homeopathic medicines is either not based on the best available evidence or it involves deception and suboptimal treatment. In both cases, it is in conflict with fundamental rules of medical ethics.</blockquote>
Paula Ross, <a href="http://www.quackometer.net/blog/2010/04/au-revior-paula-ross.html">ehemalige Chefin</a> der britischen Gesellschaft der Homöopathen antwortet wiederum in einem <a href="http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20566223">anderen Brief</a>:
<br />
<blockquote>
Ernst argues that because homeopathic medicines are at ultramolecular dilutions, they cannot have a specific effect. In fact, this only precludes a biochemical mode of action; [...] in the 21st century with advances in biophysics it should not be too much of a stretch for any scientist to accept the possibility that a medicine might interact with the body energetically rather than chemically. Indeed, there is in vitro evidence to support such a hypothesis [Montagnier 2009] [...]</blockquote>
Wenn man schon versuchen muss, einen nicht existenten Effekt gerade mit den Spinnereien von Luc Montagnier zu belegen, muss man schon ziemlich verzweifelt sein ... Das „Wassergedächtnis“ ist offenbar schon zu abgenutzt, als dass darauf noch jemand hereinfallen würde.<br />
<br />
Die armen Homöopathen haben mein volles Mitgefühl! Und die Nobelpreiserkrankten ebenfalls. Es muss schlimm sein, wenn man sich in seine eigenen Ideen so sehr verliebt, dass es einem unmöglich wird, sich von ihnen zu trennen.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-17393004926410599292010-12-27T13:08:00.001+01:002010-12-27T13:33:28.281+01:00Alternative zu Weihnachten: NewtonmasIsaac Newton wurde am 25. Dezember 1642 geboren. Damit haben alle Atheisten eine hervorragende Rechtfertigung für das Feiern von Weihnachten, das nebenbei bemerkt überhaupt keine <a href="http://blog.gwup.net/2010/12/24/die-weihnachtsgeschichte-%E2%80%93-die-alljahrliche-marchenerzahlung/">biblisch, geschichtlich oder sonstwie gestützte religiöse Grundlage</a> hat.<br />
<br />
Und weil ich bzw. mein Verdauungstrakt dieses Jahr genug haben von Fleisch zum Frühstück, Mittag und Abendbrot, schlage ich halbvegetarische Newtonmas 2011 vor: Ein großes Porträt von Newton wird aufgehängt, und am „Heiligabend“ gibts dann <a href="http://www.jamieoliver.com/recipes/salad-recipes/candied-bacon-green-salad">grünen Salat mit kandierten Speckstreifen, Knoblauchcroutons und exotischen Früchten</a>.<br />
<br />
Das wird ein Fest! :)Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-47138860791927550432010-12-11T20:50:00.001+01:002010-12-11T20:54:12.012+01:00„Photosynthesis“ - ein Cartoon über Photosynthese von Jay HoslerJay Hosler macht drüben bei <a href="http://www.jayhosler.com/jshblog/">„Drawing Flies“</a> herzallerliebste Cartoons zu wissenschaftlichen Themen und wünscht sich zu seiner neuesten Serie <a href="http://www.jayhosler.com/jshblog/?p=937">„Photosynthesis“</a> ein wenig Input. Momentan endet die Geschichte beim Elektronenübergang zum membrangängigen Plastochinon, die Elektronentransportkette beginnt also erst und die Generation von ATP aus dem Protonengradienten steht noch aus.<br />
<br />
<a href="http://www.jayhosler.com/jshblog/?p=937#comments">Geht rüber und schreibt ihm</a>, was ihr über die Cartoons denkt und was ihr euch für die folgenden Teile wünscht! Gibt es etwas, was nicht fehlen darf?<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVirejdPTF4pIkXIp9WhCMc1tIjn4_mKJ4DGu_6MXBBK4qkvKnB1TZeXuRaLvSbkyTBlibzur3gcwbinpJydmO64xHthdChyV4i2hFyVRbrHakzfPlRfUx4Iy_BBKLFRtp6lmxr1Yu5bk/s1600/Photosynthesis_pg01_small1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVirejdPTF4pIkXIp9WhCMc1tIjn4_mKJ4DGu_6MXBBK4qkvKnB1TZeXuRaLvSbkyTBlibzur3gcwbinpJydmO64xHthdChyV4i2hFyVRbrHakzfPlRfUx4Iy_BBKLFRtp6lmxr1Yu5bk/s640/Photosynthesis_pg01_small1.jpg" width="431" /></a><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaxmk4alSTRGB17xpf0gFM0aN9cBZF9dwNxfnyQIdQ4NeYYzy1MTA4JJop_oiJToM7UKRRwPbLW1ZJVD477oOxzLhTCIAQDjaH1u9v0JGabNrdhNLttBoWC8iR61eqFdLPwlrY0w6n8oM/s1600/Photosynthesis_02.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiaxmk4alSTRGB17xpf0gFM0aN9cBZF9dwNxfnyQIdQ4NeYYzy1MTA4JJop_oiJToM7UKRRwPbLW1ZJVD477oOxzLhTCIAQDjaH1u9v0JGabNrdhNLttBoWC8iR61eqFdLPwlrY0w6n8oM/s640/Photosynthesis_02.jpg" width="425" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilwPqh2gWUPHjIqnsXWtepB6pZynIC9zpZmol-8xCwia7OP3qn6cackdFqygKRgQNonY-dC78rjRYbInWm19armAFjbXo7Tm8o1ReqS0K5bXW56BooY1mZDXPLyTbBsF46QXXcv7NkCQ8/s1600/Photosynthesis_pg03_v22.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilwPqh2gWUPHjIqnsXWtepB6pZynIC9zpZmol-8xCwia7OP3qn6cackdFqygKRgQNonY-dC78rjRYbInWm19armAFjbXo7Tm8o1ReqS0K5bXW56BooY1mZDXPLyTbBsF46QXXcv7NkCQ8/s640/Photosynthesis_pg03_v22.jpg" width="426" /></a><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiO5xqskG_y1DWS-HcXnQFvKgUrqWctH-2kn8e8q45nplip40U15Ukc_Ei6x8dm5482rJCbC1qP6a_bhmFYiDpotA5WpJTxXaZXnVScSZ5xghjVJknGBCaetspFBXKkMmkpsW2L_WCEN7A/s1600/Photosynthesis_pg04.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiO5xqskG_y1DWS-HcXnQFvKgUrqWctH-2kn8e8q45nplip40U15Ukc_Ei6x8dm5482rJCbC1qP6a_bhmFYiDpotA5WpJTxXaZXnVScSZ5xghjVJknGBCaetspFBXKkMmkpsW2L_WCEN7A/s640/Photosynthesis_pg04.jpg" style="cursor: move;" width="437" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi39Jmx07APEjNzMHPuNiyHguvbge_IkX4tiRNgvYesLlXn4dcg-ZwwDKODqHRzcxcAPLvcSeohpyxoQzK69LoCSUjbLkwlrobzOVztZMAOBp9epvpAWAAaiBmR6MONxFnKLGSm-oZOQNM/s1600/Photosynthesis_pg05b.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi39Jmx07APEjNzMHPuNiyHguvbge_IkX4tiRNgvYesLlXn4dcg-ZwwDKODqHRzcxcAPLvcSeohpyxoQzK69LoCSUjbLkwlrobzOVztZMAOBp9epvpAWAAaiBmR6MONxFnKLGSm-oZOQNM/s640/Photosynthesis_pg05b.jpg" width="440" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigOoZ4DrOCvdpQVGfhaGZcyACa2SEJNy7htJXzeOrpxClfJufA_u3hVZSMAazcMsEEkOmyvJNtZwmJFBPVsdRIUrpl8bnBgK0sfOC1_6Nvnkxwl60fvQ_0MFkjYx-Oj-EgdMuIVFDohOI/s1600/Photosynthesis_pg061.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigOoZ4DrOCvdpQVGfhaGZcyACa2SEJNy7htJXzeOrpxClfJufA_u3hVZSMAazcMsEEkOmyvJNtZwmJFBPVsdRIUrpl8bnBgK0sfOC1_6Nvnkxwl60fvQ_0MFkjYx-Oj-EgdMuIVFDohOI/s640/Photosynthesis_pg061.jpg" width="432" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgj57qxXrKBnWIRohfm_zkqTzG-jMvSsMrQJ9JLcUvq-TJhAeO3u18pAZr91uCJZtCtHLIcvHDNaC0qqlwCdn3d11QrdRCb4pDHaNiG6ep-Qxaub8Oax03gcI7PjDfjQXGvKrLWU88EuVU/s1600/Photosynthesis_pg07b2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgj57qxXrKBnWIRohfm_zkqTzG-jMvSsMrQJ9JLcUvq-TJhAeO3u18pAZr91uCJZtCtHLIcvHDNaC0qqlwCdn3d11QrdRCb4pDHaNiG6ep-Qxaub8Oax03gcI7PjDfjQXGvKrLWU88EuVU/s640/Photosynthesis_pg07b2.jpg" width="440" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvyzOWE2AOhM3Y4Yd-GqGXM_olQQUuIFw0fyR8P9o2_p_AmBa2ood9Fgj091K9g0aoHWbLPCwhO2raoGQEFfV5xIe1hIHICw5WGOMJyXkfCB9lG3Db0lIcPsZr6eUcKOvlUTWkbcNVPQ4/s1600/Photosynthesis_pg08.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvyzOWE2AOhM3Y4Yd-GqGXM_olQQUuIFw0fyR8P9o2_p_AmBa2ood9Fgj091K9g0aoHWbLPCwhO2raoGQEFfV5xIe1hIHICw5WGOMJyXkfCB9lG3Db0lIcPsZr6eUcKOvlUTWkbcNVPQ4/s640/Photosynthesis_pg08.jpg" width="454" /></a></div>
<br />
<br />Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-10333950674677457812010-12-02T15:13:00.001+01:002010-12-02T15:14:27.939+01:00Auf dem Präsentierteller: Wie Virenbefall vom Immunsystem erkannt wird<b>Doch wieder ein Doppelpost! Bitte <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/medizin/2010-12-02/auf-dem-pr-sentierteller-wie-virenbefall-vom-immunsystem-erkannt-wird">hier</a> kommentieren.</b><br />
<br />
Kürzlich habe ich mich entschieden, den Pflanzen und der Photosynthese den Rücken zu kehren und bin nun in der Strukturbiologie bzw. Immunologie gelandet. Ich werde mit einem Thema promovieren, dass die Struktur eines immunologisch wichtigen Proteinkomplexes betrifft, und gebe hier ein paar einführende Informationen zum Thema.<br />
<br />
<a name='more'></a><br /><br />
Unser Immunsystem ist ein äußerst komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen. Es dient dazu, Krankheitserreger und schädliche Substanzen unschädlich zu machen und kann aber auch gezielt körpereigene Zellen töten.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjI2Qv-WdjrOQT7XS5XejJNoK6nO7ZRaoV-dcK2B4myBTgxHxY8mLbz0ioe_pBWAUhP96I318QnsbvzLc_-6WyEgWTJscBQexa8um-ruChYqzuR5UQTK8a0Ojb4JLKyLfvwHNoIvRo0s9M/s1600/File-SEM_blood_cells.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjI2Qv-WdjrOQT7XS5XejJNoK6nO7ZRaoV-dcK2B4myBTgxHxY8mLbz0ioe_pBWAUhP96I318QnsbvzLc_-6WyEgWTJscBQexa8um-ruChYqzuR5UQTK8a0Ojb4JLKyLfvwHNoIvRo0s9M/s1600/File-SEM_blood_cells.jpeg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Blutzellen unter dem Scanning-Elektronenmikroskop. Es sind die roten Blutzellen mit ihrer charakteristischen eingedellten Form erkennbar, und außerdem weiße Blutzellen, die Teil der Immunabwehr sind. (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:SEM_blood_cells.jpg">Bildquelle</a>)<span class="Apple-style-span" style="font-size: small;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: small;"><span class="Apple-style-span" style="font-size: 13px;"><br /></span></span></span></span></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Aber warum sollte das Immunsystem denn auf körpereigene Zellen losgehen? Unter Umständen kann das sinnvoll sein: Cytotoxische („zellgiftige“) T-Zellen erkennen, ob eine Körperzelle in ihrem Inneren nur körpereigenes Material hat, oder wie im Fall einer viralen Infektion, Proteine eines anderen Organismus. Ist die Körperzelle von dem Erreger zu einer Virusfabrik umfunktioniert worden, ist es die beste Entscheidung, sich von dieser Zelle zu trennen, denn so kann man die Infektion eindämmen.<br />
<br />
Um überhaupt „fremd“ und „nicht-fremd“ nach außen hin unterscheidbar zu machen, präsentieren fast alle Körperzellen kurze Abschnitte von zellulären Proteinen an ihrer Oberfläche, gebunden an einen darauf spezialisierten Proteinkomplex mit dem Namen „MHC“.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwhqJai4jeqDP7M5pun6Sqzg7QhUHemjU16SLKbNwQx6cmXc0Ox6CWjSM3pE27lCz0-FRcwCetEb8EnBZGCnv9UT7RLECNmwNm0GRqBdQxYj50jY6En3xD0zN9udwwYJFOOT0bM3Bx5bw/s1600/1hsa.gif" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgwhqJai4jeqDP7M5pun6Sqzg7QhUHemjU16SLKbNwQx6cmXc0Ox6CWjSM3pE27lCz0-FRcwCetEb8EnBZGCnv9UT7RLECNmwNm0GRqBdQxYj50jY6En3xD0zN9udwwYJFOOT0bM3Bx5bw/s1600/1hsa.gif" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Ein Peptid von nur wenigen Aminosäuren Länge (rot) wird von einem MHC-Komplex der Klasse I an der Zelloberfläche präsentiert (Zellmembran in grau). Die Verankerung in der Membran ist nur schematisch dargestellt. (<a href="http://www.pdb.org/pdb/static.do?p=education_discussion/molecule_of_the_month/pdb62_1.html">Bild vom großartigen David Goodsell bei der PDB</a>)</span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
Das heißt, sowohl Proteine des eigenen Organismus, als auch Proteine von Eindringlingen werden im Zellinneren durch eine ständig aktive Protein-Zerhack-Maschine zu kurzen Peptiden gespalten und in zahlreich vorhandene „leere“ MHC-Komplexe integriert und dann an die Zellaußenseite geschleust. Ob ein bestimmtes Peptid an den MHC gebunden wird, wird von seinen physikochemischen Eigenschaften bestimmt, und nicht von seiner Sequenz. Ein und derselbe MHC kann hunderte unterschiedlicher Peptide binden, die typischerweise an bestimmten Stellen die selben Aminosäuren besitzen. Die T-Zelle besitzt eine Rezeptor, der genau diese Protein-Peptid-Komplexe erkennt und entweder als fremd oder nicht-fremd einordnet. Dieser Rezeptor heißt einfach T-Zell-Rezeptor (TCR) und ist an die Zelloberfläche der T-Zelle gebunden.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPuZamu_08NxAqumP6oV_wsJ6OSlzx47xfd9X7I4MB5DYXi3mMliiXh38ce9lQtAQrvPvz4KKThNMoBqwe0X72eGxyvRLUykOKhul48Psb8pIWvPDVvWrx1VMPptIan9SZsszjLOUBshk/s1600/File%253ATCR-MHC+bindings.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPuZamu_08NxAqumP6oV_wsJ6OSlzx47xfd9X7I4MB5DYXi3mMliiXh38ce9lQtAQrvPvz4KKThNMoBqwe0X72eGxyvRLUykOKhul48Psb8pIWvPDVvWrx1VMPptIan9SZsszjLOUBshk/s1600/File%253ATCR-MHC+bindings.png" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">Der T-Zell-Rezeptor (TCR, blau) bindet zusammen mit dem Corezeptor CD8 (grün) an den Peptid-Protein-Komplex. CD8 erkennt dabei, dass es sich um ein MHC der Klasse I handelt, wogegen der TCR gleichzeitig MHC und Peptid erkennt. (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:TCR-MHC_bindings.png">Bild von David Goodsell</a>, verändert)</span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
Interessant ist an diesem Bindungsgeschehen, dass der T-Zell-Rezeptor nur beim Binden von fremden Peptiden ein tödliches Programm einleitet, infolgedessen die befallene Zelle Selbstmord begeht (Apoptose). Die Unterscheidung zwischen „fremd“ und „nicht-fremd” geschieht aber nur darüber, dass körpereigene Peptide gar nicht erst fest gebunden werden. Die Ursache für diese eigenartige Eigenschaft findet man im Verlauf der Lymphozytenentwicklung. Je nachdem, ob sich eine pluripotente Stammzelle den Knochenmarks entschließt, sich entweder zu roten Blutkörperchen, zu antikörperproduzierenden B-Zellen, zu T-Zellen oder einer anderen weißen Blutzelle zu entwickeln, wird ein unterschiedliches Entwicklungsprogramm abgefahren. Zellen, die zu T-Lymphozyten werden wollen, wandern aus dem Knochenmark in den Thymus, einem beim Menschen oberhalb des Herzens liegenden Organs, wo sie ausdifferenzieren und selektiert werden.<br />
<br />
Der Clou am adaptiven Immunsystem ist nämlich, dass die Informationen für die Rezeptoren nicht etwa direkt auf dem Genom kodiert sind, sondern vielmehr durch ein zufälliges Kombinieren von Genabschnitten eine Vielfalt von Rezeptoren entsteht, die an alle möglichen und nicht möglichen Strukturen binden kann. Da ein Teil dieser zufällig erzeugten Rezeptoren entweder nicht funktionieren, oder auch körpereigene Strukturen erkennen können, muss sortiert werden. Nicht funktionale Rezeptoren sind nutzlos, und selbst-reaktive Rezeptoren würden zu einem Angreifen körpereigenen Gewebes führen, zu Autoimmunreaktionen also. Im Thymus treffen die T-Vorläuferzellen auf spezialisierte Zellen, die nichts anderes tun, als körpereigene Peptide im Komplex mit MHC-Molekülen auf ihren Oberflächen zu präsentieren. Sollte nun eine T-Vorläuferzelle stark an das körpereigene Peptid binden, wird sie abgetötet (negative Selektion). Bindet sie aber überhaupt nicht, wird sie paradoxerweise ebenfalls abgetötet (positive Selektion). Eine Zelle, die nicht bindet, erkennt nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit gar keine Peptid-Protein-Komplexe und wäre nutzlos. So überleben nur schwach selbst-bindende Zellen, ganze 95% der Ausgangszellen fallen dem Selektionsprozess zum Opfer.<br />
<br />
Warum ist das nun interessant? Wie es scheint, ist der Selektionsprozess in einigen Fällen wirklich nicht streng genug und es kommt zu Autoimmunkrankheiten. Die MHC-Komplexe scheinen daran nicht ganz unschuldig zu sein, denn sie sind sowohl an der Selektion mit Hilfe körpereigener Peptide, als auch an der Präsentation körperfremder Peptide beteiligt. Im Gegensatz werden die MHC-Gene aber vererbt und nicht, wie die T-Zell-Rezeptoren durch ein Mixen der Genabschnitte neu kombiniert. So gibt es eine Reihe von MHC-Genen, die immer wieder bei Menschen auftauchen, die unter bestimmten Autoimmunkrankheiten leiden.<br />
<br />
Besonders bemerkenswert ist das HLA-B27-Gen, dessen Variante HLA-B27*09 völlig unauffällig ist, in der minimal abweichenden Variante HLA-B27*05 an der Entstehung von Morbus Bechterew beteilgt zu sein scheint. Genau gesagt, unterscheiden sich die beiden Proteine nur durch eine einzige Aminosäure.<br />
<br />
Inwiefern dieser kleine Unterschied einen so großen Effekt auf die Präsentation des Peptids und damit auf die fehlerhafte Erkennung durch T-Zell-Rezeptoren hat, ist alles andere als klar.<br />
<br />
Ein paar Hypothesen und postulierte Mechanismen präsentiere ich in einem späteren Beitrag: „Das Rätsel von Morbus Bechterew“.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-40059741603467815882010-11-04T22:03:00.001+01:002010-11-08T07:50:03.378+01:00Doppelposts sind doof; Dreingabe: Terroristen-, Jungfrauen- und ReligionsvideoAlso, falls hier noch wer mitliest: Ich werde nicht mehr hier und zusätzlich <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/">in meinem Zweitblog „Detritus“ Wissenlogs</a> Beiträge doppelt posten.<br />
<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;"><br /></span><br />
<span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">(Da das dortige Blogsystem „LifeType“ aber unerträglich hässlich und umständlich ist, schreibe ich alle Beiträge zuerst im Texteditor vor, mache Bilder und Links im Blogger-Editor fertig und kopiere dann den Quelltext in das LifeType-Interface. Damit sind alle Artikel also auch irgendwie hier doppelt drin. Aber doppelt korrigieren macht keinen Spaß. Egal.)</span><br />
<br />
Jeder, der hier regelmäßig mitliest, ist eingeladen, „Detritus“ weiter zu verfolgen und hiesigen Quatsch trotzdem zu lesen.<br />
<br />
Wie zum Beispiel: Erst heute bin ich <a href="http://feuerbringer.com/2010/11/04/islam-satiren/">beim Feuerbringer</a> auf ein Video von gestoßen worden: Sasha Baron Cohen (Ali G., Borat) berichtet bei Letterman, wie er ein Interview mit einem echten Terroristen organisiert hat:<br />
<br />
<object height="344" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/z5SebXwKOO0?fs=1&hl=en_US">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/z5SebXwKOO0?fs=1&hl=en_US" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br />
<br />
Da fehlt nur noch Tim Minchin mit „Ten Foot Cock and A Few Hundred Virgins“:<br />
<br />
<object height="344" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/XXfmjMlPEic?fs=1&hl=en_US">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/XXfmjMlPEic?fs=1&hl=en_US" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-88401148444410959752010-10-20T11:23:00.001+02:002010-10-20T11:41:23.432+02:00Sammelsurium der letzten Wochen: Links, Videos, BuchempfehlungMit Twitter hab ich ein prima Ventil gefunden, um Links und Standpunkte zu den typischen Themen häppchenweise zu verarbeiten. Deshalb ist es hier und drüben auf <i>Detritus</i> gerade ziemlich ruhig ...<br />
<br />
Hier gibts noch mal die interessantesten Links der letzten Wochen gesammelt, <i>Detritus</i> ist mir zu schade dafür, ich will das andererseits den nicht-Twitterern nicht vorenthalten:<br />
<br />
<a href="http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/">Martin Bäker</a> hat eine dreiteilige Serie über <a href="http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/09/das-teilchen-das-es-nicht-gab.php">„Das Teilchen, das es nicht gab“</a> gemacht. <br />
<blockquote>
<blcokquote>Vor 25 Jahren entdeckte der Physiker J.J. Simpson bei der Untersuchung von radioaktivem Tritium Hinweise auf ein vollkommen neues und in den Theorien absolut unerwartetes Elementarteilchen, das als 17-keV-Neutrino bekannt wurde. [...] In diesem Eintrag will ich die Geschichte dieses Teilchens erzählen - sie ist nicht nur ein interessantes Stück Physikgeschichte, sondern wirft auch ein interessantes Licht auf die Stärken und Schwächen des Wissenschaftsbetriebs.</blcokquote></blockquote>
Für nicht-Physiker streckenweise vielleicht etwas technisch, macht aber nichts, ist trotzdem interessant. Sein Fazit aus der Geschichte bestärkt im Übrigen meine Auffassung der wissenschaftlichen Praxis ... Aber lest selbst: <a href="http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/09/das-teilchen-das-es-nicht-gab.php">Teil 1</a>, <a href="http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/09/das-teilchen-das-es-nicht-gab-episode-ii-das-experiment-schlagt-zuruck.php">Teil 2</a> und <a href="http://www.scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/10/das-teilchen-das-es-nicht-gab-episode-iii-die-ruckkehr-der-physik.php">Teil 3</a>.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
***</div>
<br />
Anastasia Bodnar hat auf Biofortified einen sehr umfangreichen Hintergrundartikel zu dem gentechnisch veränderten Lachs Aquantage geschrieben, der ein Gen für ein Wachstumshormon aus einer verwandten Fischart trägt und damit etwa doppelt so schnell sein Endgewicht erreicht. Ich hab noch keine Zeit gehabt, den Beitrag zuende zu lesen, ich kann aber sagen, dass es die umfassendste Darstellung ist, auf die ich bislang getroffen bin: <a href="http://www.biofortified.org/2010/10/salmon/">„Risk assessment and mitigation of AquAdvantage salmon“</a> auf <a href="http://biofortified.org/">Biofortified.org</a>.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
***</div>
Auf <a href="http://sciencebasedmedicine.org/">Sciencebasedmedicine.org</a> habe ich eine <a href="http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=7465">Buchempfehlung</a> zu „The Moral Landscape – How Science Can Determine Human Values“ von Sam Harris gelesen, dazu noch einen hochgradig amüsanten <a href="http://whyevolutionistrue.wordpress.com/2010/10/18/a-wrongheaded-book-review/">Kommentar auf einen Kommentar</a> bei <i>Why Evolution Is True</i> über Twitter mitbekommen, sodass ich jetzt angefangen habe, das Buch zu lesen. Worum geht's? Wissenschaft ist laut Harris die Methode der Wahl, um Werte zu bestimmen, denn:<br />
<blockquote>
<a href="http://whyevolutionistrue.wordpress.com/2010/10/18/a-wrongheaded-book-review/">you’ll realize that moral judgments should always be about people’s well-being—that no other criterion makes sense</a>. [...] Harris also suggests that neurophysiology and brain studies can help us determine what “well being” is on a neuronal level, how people make moral judgments, and whether those judgments arise in the part of the brain that also assesses empirical “truth.” And, of course, he suggests that science—broadly construed as “empirical study”—can help figure out what promotes or does not promote well being. </blockquote>
Zumindest auf den ersten Seiten sehr überzeugend. <a href="http://www.amazon.de/Moral-Landscape-Science-Determine-Values/dp/1439171211/">Amazon-Link</a> <span class="Apple-style-span" style="font-size: x-small;">(ich verdiene nix an nem Klick).</span><br />
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<div style="text-align: center;">
***</div>
Dann bin ich noch auf John Ioannidis gestoßen, der vorrechnet, dass der Großteil der publizierten Forschung Bullshit ist: <a href="http://www.theatlantic.com/magazine/print/2010/11/lies-damned-lies-and-medical-science/8269">„Lies, Damned Lies and Medical Science“</a>. Damit muss man, <a href="http://www.bepress.com/cgi/viewcontent.cgi?article=1135&context=jhubiostat">wie Steven Goodall</a>, nicht absolut übereinstimmen, aber Ioannidis spricht einige Kernprobleme an, mit denen Studien vor allem im medizinischen Bereich zu kämpfen haben.<br />
<br />
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***</div>
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Florian Freistetter <a href="http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/09/kornkreise-wie-esoteriker-sich-selbst-tauschen.php">hat vor einiger Zeit ein witziges Video gepostet</a>, in denen Kornkreisspinner sich selbst täuschen. Sie halten nämlich einen Kornkreis, der für die Sendung „Quite Interesting“ <a href="http://twitter.com/#!/stephenfry/status/24644424419">angelegt</a> wurde, für ein außerirdisches Relikt. Haha! Hier nochmal das Video, ansonsten ist Florians Kommentar dazu aber auch lesenswert.<br />
<br />
<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/ocf5mc69W-c?fs=1&hl=en_US">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
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<br />
<div style="text-align: center;">
***</div>
<br />
Ein Vortrag von <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Ken_Robinson_(British_author)">Sir Ken Robinson</a>, den man sicher von seinen zwei absolut sehenswerten, weil überzeugenden (und witzigen) TED-Talks (<a href="http://www.ted.com/talks/lang/eng/ken_robinson_says_schools_kill_creativity.html">1</a>, <a href="http://www.ted.com/talks/lang/eng/sir_ken_robinson_bring_on_the_revolution.html">2</a>) kennt, wurde von RSA animiert:<br />
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<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/zDZFcDGpL4U?fs=1&hl=en_US">
</param>
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<br />
<div style="text-align: center;">
***</div>
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Zu guter Letzt noch ein Video von dem sowieso immer sehenswerten C0nc0rdance auf YouTube, diesmal geht es um abschmelzende Polkappen:<br />
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<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/UGVgrRAyQmw?fs=1&hl=en_US">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
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</param>
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Viel Spaß!Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-2561550857119134542010-10-11T12:54:00.002+02:002010-10-11T13:01:55.252+02:00Krankheitserreger mit Spritzen<b>Dieser Beitrag wird parallel in den Wissenlogs gepostet, <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/allgemein/2010-10-11/krankheitserreger-mit-spritzen">bitte dort kommentieren</a>!</b><br />
<br />
Viele pathogene Bakterien produzieren Virulenzfaktoren. Das sind Moleküle, die die Wirtszellen manipulieren, um so zum Beispiel das Immunsystem auszutricksen oder eine Aufnahme des Bakteriums in die Wirtszellen zu veranlassen. Einige Bakterien, darunter die Erreger von Ruhr (<i>Shigella</i>), Pest (<i>Yersinia</i>) und Typhus (<i>Salmonella</i>), haben ein erstaunliches System entwickelt, um diese Moleküle in die Wirtszelle zu bekommen: sie injizieren sie mit Hilfe einer Nano-Spritze direkt in die Wirtszellen.<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLq5ECY-kZjAtUnnIpYNIv9WnJhkWL3T7q4xbOPowtf0L99KlhwUTTmB9I8-ntPd6gkWOn-1BR04XZgaWctEkGfKcfI8sQP3tfU4-_EPm3BvV77Ju02oibFfaMM0SjABB0UJbWzYr5Wi4/s1600/TEM_of_isolated_T3SS_needle_complexes.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLq5ECY-kZjAtUnnIpYNIv9WnJhkWL3T7q4xbOPowtf0L99KlhwUTTmB9I8-ntPd6gkWOn-1BR04XZgaWctEkGfKcfI8sQP3tfU4-_EPm3BvV77Ju02oibFfaMM0SjABB0UJbWzYr5Wi4/s1600/TEM_of_isolated_T3SS_needle_complexes.jpeg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Isolierte Nadelkomplexe aus <i>Salmonella typhimurinum </i><a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:TEM_of_isolated_T3SS_needle_complexes.jpg">(Bildquelle)</a></td></tr>
</tbody></table>
<br />
Dieser etwa 80 nm lange Proteinkomplex mit dem sperrigen Namen „Typ-3-Sekretionssystem“ (T3SS) sitzt in der doppelten Zellmembran des gramnegativen Bakteriums und besteht aus etwa 30 verschiedenen Proteinen. Damit ist es im Gegensatz zu den anderen fünf bakteriellen Seketionssystemen außerordentlich komplex.<br />
<br />
Es stellt sich die Frage, wie ein so komplexes funktionelles Gebilde entstehen konnte, und ob es Vorläuferstrukturen gibt, die vielleicht einen ganz andere Funktion erfüllen. Auch was die Energiequelle für den Proteintransport im Inneren der Spritze darstellt, oder wie genau die Wirtszellmembran überwunden wird, ist weitgehend unbekannt. Es scheint jedoch sicher zu sein, dass die Wirtszellmembran nicht einfach „durchstochen“ wird, sondern dass bakterielle Proteine erst eine Pore in der Membran öffnen müssen, durch die Virulenzfaktoren in die Zelle eingeschleust werden.<br />
<br />
Wie die Arbeiten aus dem Labor von <a href="http://www.mpiib-berlin.mpg.de/en/research/cellular.html">Michael Kolbe vom Max-Planck-Institut für molekulare Infektionsbiologie</a> zeigen, werden die Monomere der Spritzennadel offenbar an der Spitze der Nadel angefügt, wodurch sie immer weiter wächst. Damit die Monomere nicht bereits im Cytoplasma des Bakteriums polymerisieren, sondern erst an ihrem Bestimmungsort, nehmen sie möglicherweise jeweils unterschiedliche 3D-Strukturen ein. Spezifisch bindende Proteine (<a href="http://www.scienceblogs.de/weitergen/2010/07/sittenlose-luder-werden-von-anstandsdamen-richtig-erzogen.php">Chaperone</a>) würden das Nadelprotein in der löslichen Konformation stabilisieren und eine Polymerisation verhindern. An der Nadelspitze, also außerhalb der Zelle, sind diese Chaperone nicht vorhanden und die Monomere falten sich zu ihrer Polymer-Form um und verlängern die Nadel.<br />
<br />
Um überhaupt an die Nadelspitze zu gelangen, werden die Proteine dann unter Aufwand von Energie entfaltet und durch in den hohlen Schaft des Spritzenapparates eingefädelt. Von dort wird das Protein dann über einen bislang unbekannten Mechanismus bis zur Nadelspitze transportiert. Der selbe Mechanismus könnte anschließend benutzt werden, um die Effektorproteine in die Wirtszelle zu verbringen.<br />
<br />
Das alles erinnert stark an den Mechanismus, nach dem wahrscheinlich bakterielle Flagellen zusammengebaut werden. Die Propeller dieses von molekularen Elektromotoren angetriebenen Fortbewegungssystems wachsen ebenfalls an der Spitze, und die Einzelteile werden wohl auch über den Hohlraum im Inneren transportiert. Die Energiequelle stammt hier aus dem Ionengradienten über der Bakterienmembran, ein ähnlicher Mechanismus ist für das T3SS zumindest denkbar.<br />
<br />
<embed allowfullscreen="true" allowscriptaccess="always" id="VideoPlayback" src="http://video.google.com/googleplayer.swf?docid=-6630027279608718766&hl=en&fs=true" style="height: 326px; width: 400px;" type="application/x-shockwave-flash"></embed> <br />
<span class="Apple-style-span" style="font-size: small;"> Assemblierung des bakteriellen Flagellums (Keiichi Namba)</span><br />
<br />
Auch sonst gibt es verschiedene Indizien, die auf das Flagellum als evolutionären Vorläufer des T3SS hinweisen: die generelle Struktur der beiden Komplexe stimmt weitestgehend überein, und einige Proteine sind auf Aminosäure-Ebene homolog, also sehr ähnlich.<br />
<br />
Damit ergeben sich drei konkurrierende Hypothesen, wie Flagellum und der Nadelkomplex des T3SS entstanden sein könnten: Entweder entstand der Nadelkomplex aus dem zuerst vorhandenen Flagellum, oder umgekehrt, T3SS entstand zuerst und daraus hat sich das Flagellum abgeleitet. Möglicherweise haben beide Komplexe einen gemeinsamen Vorläufer, der heute nicht mehr existiert.<br />
<h4>
Quellen</h4>
Lunelli et al. <a href="http://www.pnas.org/content/106/24/9661.long">IpaB-IpgC interaction defines binding motif for type III secretion translocator.</a> Proc Natl Acad Sci U S A (2009) vol. 106 (24) pp. 9661-6<br />
<br />
Poyraz et al. <a href="http://www.nature.com/nsmb/journal/v17/n7/full/nsmb.1822.html">Protein refolding is required for assembly of the type three secretion needle.</a> Nat Struct Mol Biol (2010) vol. 17 (7) pp. 788-92<br />
<br />
Galán. <a href="http://www.nature.com/nsmb/journal/v15/n2/full/nsmb0208-127.html">Energizing type III secretion machines: what is the fuel?.</a> Nat Struct Mol Biol (2008) vol. 15 (2) pp. 127-8<br />
<br />
Saier. <a href="http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6TD0-4BM8FHM-1&_user=10&_coverDate=03/31/2004&_rdoc=1&_fmt=high&_orig=search&_origin=search&_sort=d&_docanchor=&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=f0a3a9fff30fd57ef2d0161249377326&searchtype=a">Evolution of bacterial type III protein secretion systems.</a> Trends Microbiol (2004) vol. 12 (3) pp. 113-5Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-34666900220387802822010-10-01T00:16:00.000+02:002010-10-01T00:16:20.068+02:00Ist die Banane noch zu retten?<b>Beitrag zum <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/vom-hai-gebissen/allgemein/2010-09-19/blog-karneval-bedrohte-arten">Blogkarneval mit dem Thema „Bedrohte Arten“ von Sören Schewe</a>. Er wird parallel in den Wissenlogs gepostet, <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/pandemie/2010-10-01/ist-die-banane-noch-zu-retten">bitte dort kommentieren</a>!</b><br />
<b><br /></b><br />
Die Verfügbarkeit des Deutschen zweitliebsten Obstes, der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Dessertbanane">Banane</a>, könnte in ein paar Jahren keine Selbstverständlichkeit mehr sein, denn die Pflanze wird in den Erzeugerländern von desaströsen Krankheiten heimgesucht. Die Kultivierung von Bananen in der derzeitigen Form steht vor dem Aus. In vielleicht 10 oder 20 Jahren wird man viele der heute verwendeten Bananensorten nicht mehr anbauen können. Die Suche nach einem Ersatz verlief bislang erfolglos.
<br />
<a name='more'></a><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGElrQxg4DW20sR1VciwdDhqyNRV6cxP8-EWd5jbIHUGN52uMCYMlAgtPMuM7TuBdp1wcCLhLmC3n48hHtBv0oZXUVolKLXYQ9pM3HoI_-Sof_u4RaFc6dqO5ngiCqkqTWVlu0CNY73Bc/s1600/Bananas.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="265" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGElrQxg4DW20sR1VciwdDhqyNRV6cxP8-EWd5jbIHUGN52uMCYMlAgtPMuM7TuBdp1wcCLhLmC3n48hHtBv0oZXUVolKLXYQ9pM3HoI_-Sof_u4RaFc6dqO5ngiCqkqTWVlu0CNY73Bc/s400/Bananas.jpeg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Billige Bananen im Supermarkt: Wie lange noch? (<a href="http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bananas.jpg">Bildquelle</a>)</td></tr>
</tbody></table>
Dabei geht es nicht nur darum, dass wir zukünftig vielleicht auf das „Luxusgut Banane“ verzichten müssen, denn als wichtigstes tropisches Agrarprodukt hat sie eine große ökonomische Bedeutung für die Erzeugerländer. Jährlich werden 100 Millionen Tonnen bei einem Marktwert von insgesamt 5 Milliarden Dollar gehandelt und in Lateinamerika und in den subsaharischen Ländern Afrikas, wie Ruanda oder Uganda, sind sie ein Grundnahrungsmittel. Es sind auch nur 13% der globalen Produktion für den Export bestimmt, mehr als doppelt so viel wird lokal verzehrt.
<br />
<h4>
Pilzkrankheiten bedrohen die Bananenbestände weltweit</h4>
Es sind Pflanzenkrankheiten, die die Bananenbestände bedrohen. Die Banne ist seit vielen Jahrhunderten kultivierte Pflanze und besitzt keine Samen mehr. Ihrer Sexualität beraubt, muss sie vegetativ durch Schösslinge vermehrt werden Die Bananenpflanzen sind somit Klone, also genetische Kopien, ohne genetische Variabilität. Damit sind sie äußerst anfällig gegenüber Krankheitserregern – ist eine Pflanze empfänglich für einen bestimmten Erreger, sind es Millionen andere Pflanzen ebenfalls. In den Monokulturen können sich Krankheiten dann rasend schnell ausbreiten: Pilzen, Bakterien, Viren und Nematoden treffen dann homogen wehrloses Futter. Die mit Abstand bedeutendste Erkrankung ist die Panama-Krankheit, auch Fusarium-Welke genannt, die durch den Pilz <i>Fusarium oxysporum f. sp. cubense</i> (FOC) verursacht wird. Er kann die Bestände innerhalb kurzer Zeit vollständig vernichten.
<br />
<h4>
Die Fusarium-Welke hat bereits global Bananenbestände vernichtet</h4>
Die Fusarium-Krankheit trat das erste Mal vor fast hundert Jahren in Südostasien auf. Schon damals verließ man sich fast ausschließlich auf eine einzige Sorte, deren Pflanzen ebenfalls vegetativ vermehrt wurden. Die Sorte „Gros Michel“, eine größere, und in praktisch allen Belangen bessere und wohlschmeckendere Frucht, als jene, die wie heute kennen, war besonders anfällig für die Fusarium-Welke und wurde innerhalb weniger Jahrzehnte fast vollständig ausgelöscht. In den 1960er Jahren brach infolgedessen weltweit die Bananenwirtschaft zusammen. Politische Unruhen, finanzielle Nöte und Arbeitslosigkeit in den Erzeugerländern waren die Folge. <br />
<br />
Und trotzdem hatte man Glück, denn man hatte einen Ersatz parat. Die Sorte „Cavendish“ war hochresistent gegen den Erreger der Fusarium-Welke und so hat sich nach den Hürden der Umstellung auf die neue Sorte die Bananenwirtschaft wieder erholt. Die Forschung an <i>Fusarium</i> wurde daraufhin auch stark zurückgefahren, da das Problem als gelöst angesehen wurde. Andere Pilzkrankheiten, wie etwa der aggressiven <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Black_sigatoka">Black-Sigatoka-Krankheit</a> wurden als bedrohlicher angesehen. Dieser Pilz lässt sich noch weitestgehend mit Fungiziden kontrollieren, durch zunehmende Resistenzen stiegen aber die Kosten für die Spritzmittel auf 1000 $ pro Hektar pro Jahr, was die Umwelt, die Gesundheit der Feldarbeiter und das Portemonaie der Farmer belastet.
<br />
<h4>
Die neue Fusarium-Welke</h4>
Diese Entscheidung gegen mehr Forschung an Fusarium war offenbar verfehlt, denn 1992 gab es eine böse Überraschung: Es wurde ein neuer Stamm von <i>Fusarium oxysporum</i> gefunden, für den 80% der weltweit produzierten Bananen empfänglich sind, neben der Cavendish sind auch Nahrungspflanzen von etwa 400 Millionen Menschen bedroht. Der „FOC Tropentyp 4“ getaufte Pilz hat bereits großflächig Plantagen in Indonesien, Malaysia, Australien und Taiwan platt gemacht und zieht weiter in Richtung Südostasien. Der neue Erregerstamm ist besonders aggressiv: In Malaysia wurden die Bestände innerhalb von fünf Jahren völlig ausgelöscht. Er befällt im Gegensatz zu vormals bekannten Stämmen auch gesunde und ungeschwächte Pflanzen und ist gegen alle bekannten Fungizide resistent. Auf mit FOC Typ 4 verseuchten Böden können die empfänglichen Sorten nicht mehr angebaut werden, sie sind praktisch für immer unbrauchbar für die Bananenkultivierung. <br />
<br />
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, der Pilz Afrika und Lateinamerika erreicht und die dortigen Bestände bedroht – bei der heute üblichen Reisetätigkeit könnte das aber früher als später der Fall sein. Man geht inzwischen davon aus, dass die Cavendish schon in 10 bis 20 Jahren in der heutigen Form nicht mehr kultiviert werden kann. <br />
<br />
Bislang gibt es aber keinen ebenbürtigen Ersatz für die Cavendish, der gegen die neue Form der Pananama-Krankheit gewappnet wäre.
<br />
<h4>
Die Schwierigkeiten der traditionellen Züchtung, und die Chancen durch die Gentechnik</h4>
Sowohl konventionelle Züchtungsmethoden, als auch transgene Ansätze werden verfolgt, um die Banane mit Resistenzen gegen den Pilz zu wappnen. <br />
<br />
Allerdings hat man bei einer Aus- und Rückkreuzung mit Wildsorten das Problem, das polygenetische Eigenschaften wie Geschmack und Druckfestigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit verändert sind.<br />
<br />
Da die meisten Bananenkultivare steril sind und die samenlosen Früchte auch ohne Befruchtung gebildet werden (Parthenokarpie), ist ein einfaches Einkreuzen von Resistenzgenen aus z.B. wilden Bananen nicht ohne weiteres möglich. Durch künstliche Bestäubung kann man aber doch Erfolge erzielen, nur ist das ein beträchtlicher Aufwand: Die Chance, dass eine Bestäubung zu einer Befruchtung und Samenbildung führt, liegt bei 1:10000. Nach 4 Monaten sind die Früchte reif, und in etwa jeder dreihundertsten Frucht findet man dann einen Samen. Von den extrahierten Samen keimt nur etwa ein Drittel. Die Pflanzen werden dann gepäppelt, bis sie erste Früchte bilden, das ist meist erst 2 Jahre nach der künstlichen Bestäubung der Fall. <br />
<br />
Die Honduranische Stiftung für Landwirtschaftliche Forschung (FHIA), hat aus mehr als 350 verschiedenen Bananensorten die FHIA-01 („Goldfinger“), herausgezüchtet, die als einzige Alternativsorte bisher kommerziellen Anklang gefunden hat. Sie ist sowohl als Dessert- als auch Kochbanane verwendbar, schmeckt aber anders als die uns bekannten Früchte, nämlich apfelähnlich und deutlich weniger süß. Die Sorte ist der Beweis, dass konventionelle Züchtungmethoden zum Erfolg führen können, auch wenn sie sehr aufwändig und langsam sind.<br />
<br />
Die Gentechnik demgegenüber hat den entscheidenden Vorteil, präzise und recht schnell zum Erfolg führen zu können. <a href="http://www.popsci.com/scitech/article/2008-06/can-fruit-be-saved?page=3">Einige Wissenschaftler sind der Meinung</a>, dass die Züchtungsmethoden einfach zu träge sind, um die sich abzeichnende Katastrophe noch abzuwenden. Hier ist das Hauptproblem wohl die geringe Akzeptanz in der Bevölkerung, und meiner Meinung auch die sehr teuren und langwierigen Zulassungsverfahren für gentechnisch manipulierte Pflanzen und Nahrungsmittel. Hierzulande wird man noch lange auf gentechnisch verbesserte Bananen warten müssen. Zudem wird es dann auch kaum noch Bio-Bananen geben.<br />
<br />
Die Zeit wird es zeigen, ob und wie wir das Rennen gegen die Pilzkrankheiten gewinnen.
<br />
<h4>
Quellen</h4>
<b>REVIEW: Geschichte der Panamakrankheit, derzeitige Entwicklung und Ausblick (Erster Teil peer-reviewed)</b>
Ploetz, R.C. (2005): <a href="http://www.apsnet.org/publications/apsnetfeatures/Pages/PanamaDiseasePart1.aspx">„Panama Disease: An Old Nemesis Rears Its Ugly Head. Part 1. The Beginnings of the Banana Export Trades.“</a> Online. Plant Health Progress.doi:10.1094/PHP-2005-1221-01-RV
<br />
Ploetz, R.C. (2005): <a href="http://www.apsnet.org/publications/apsnetfeatures/Pages/PanamaDiseasePart2.aspx">„Panama Disease: An Old Nemesis Rears its Ugly Head Part 2: The Cavendish Era and Beyond.“</a> Online. APSnet Features. doi: 10.1094/APSnetFeature-2005-1005
Ausführlicher Hintergrundartikel bei Popsci: <a href="http://www.popsci.com/scitech/article/2008-06/can-fruit-be-saved">„Can This Fruit Be Saved“</a>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-47612528334736876922010-09-30T11:47:00.000+02:002010-09-30T11:47:11.590+02:00Beda Stadler über Gentechnologie (Video)<b>Dieser Beitrag wird parallel auch</b><b> <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/grune-gentechnik/2010-09-30/beda-stadler-ber-gentechnologie-und-vernunft-video">auf den Wissenlogs</a> erscheinen. Bitte dort kommentieren!</b><br />
<br />
Dieser Eintrag ist schamlos <a href="http://blog.esowatch.com/?p=236">aus dem Esowatch-Blog</a> geklaut, die es von <a href="http://adhsinfo.wordpress.com/2009/05/22/grune-gentechnik-fakten-statt-mythen/">Achter</a> haben: Ein einstündiger Vortrag von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Beda_M._Stadler">Beda Stadler</a>, den er am 17. Mai vor den s<a href="http://www.frei-denken.ch/de/">chweizer Freidenkern</a> gehalten hat. Ihr erinnert euch, das ist der Typ, der schon bei der skandalösen „Hart, aber Fair“-Sendung gegenüber dem Wundermittel Regividerm <a href="http://www.youtube.com/watch?v=GeCJw3Dxphw#t=05m49s">sehr ordentlichen Tacheles</a> geredet hat.<br />
<div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
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<a name='more'></a>Er spricht über genetische und gentechnische Manipulation, und bewertet die derzeitige Hysterie um gentechnisch veränderte Lebensmittel, indem er Parallelen zur Jahrtausende währenden Züchtung zieht, durch die unsere Nahrungspflanzen ertragsreicher, gesünder, weniger allergen und weniger giftig, oder überhaupt genießbar geworden sind. Ein Beispiel, das mehrmals im Vortrag auftaucht und mir besonders gut gefällt, ist der Weizen. Wie man <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Wheat#Genetics">in der englischen Wikipedia</a> nachlesen kann, liegt das Genom vieler unserer heutigen Weizensorten mehrfach vor und stammt von dem wilden <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Emmer_(Getreide)">Emmer</a> <i>Triticum dicoccoides </i>ab. Der wilde Emmer ist aber selbst schon das Ergebnis einer Hybridisierung zwischen zwei Wildgrasarten, nämlich <i>T. urartu</i> und einem unbekannten Gras aus der Gattung <i>Aegilops.</i> Ein Überschreiten der Artgrenze fand lange vor der Domestizierung statt, und ist das Resultat von natürlicher Selektion!<i> </i>Und die hexaploiden Weizensorten, die also drei doppelte Chromosomensätze besitzen, haben noch ein zusätzliches Chromosomenpaar aus <i><a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Aegilops_cylindrica">Aegilops cylindrica</a></i> dazubekommen.</div>
<div>
<br /></div>
<div>
Und das wichtige Futtergetreide <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Triticale">Triticale</a> ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. </div>
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<br /></div>
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Auf jeden Fall ist der einstündige Vortrag sehr sehenswert, auch wenn Beda Stadler es sich nicht nehmen lässt, sich über sein Gegenüber lustig zu machen. Allzu dünnhäutige Gentech-Gegner sollten sich den Vortrag also vielleicht nicht ansehen.</div>
<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=gm9VCEzXC90">Teil 1:</a><br />
<object height="344" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/gm9VCEzXC90&hl=de&fs=1">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/gm9VCEzXC90&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br />
<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=H67VdXMiaWg&feature=related">Teil 2:</a><br />
<object height="344" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/H67VdXMiaWg&hl=de&fs=1">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/H67VdXMiaWg&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br />
<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=IRKZ_xSuxso">Teil 3:</a><br />
<object height="344" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/IRKZ_xSuxso&hl=de&fs=1">
</param>
<param name="allowFullScreen" value="true">
</param>
<param name="allowscriptaccess" value="always">
</param>
<embed src="http://www.youtube.com/v/IRKZ_xSuxso&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br />
<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=D76MXFH57A0">Teil 4:</a><br />
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<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=HcndOn3W7V0">Teil 5:</a><br />
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<br />
<a href="http://www.youtube.com/watch?v=K78BsRVnxjM">Teil 6:</a><br />
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<div>
<br /></div>Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-68618732976975332162010-09-28T12:02:00.003+02:002010-09-28T15:48:35.486+02:00Anti-Propaganda und Aufklärungsartikel zu „Am Anfang war das Licht“Der österreichische Filmemacher Peter Arthur Straubinger hat einen wissenschaftlich zweifelhaften Film über Lichtnahrung (<a href="http://www.youtube.com/watch?v=s36JoehC0Os">Trailer hier</a>) verbrochen. Die Inhalte sind eigentlich altbekannt: Irgendwelche geistig besonders hochwertigen Menschen ernähren sich nur noch von Licht und müssen weder Wasser, noch Nahrung zu sich nehmen.<br />
<br />
Zum Thema ist eigentlich schon alles gesagt, sollte man denken, sind Menschen doch keine Pflanzen. Außer ein paar Schwämmen, vielleicht den Salamander-Embryos und den „<a href="http://www.blogger.com/goog_1489682311">Solarschnecken“ wie </a><i><a href="http://gedankenabfall.blogspot.com/2010/07/das-einzige-tier-das-photosynthese.html">Elysia chlorotica</a></i> kann sich kein Tier von Licht ernähren, und selbst die brauchen Chloroplasten dafür. Lichtnahrung ist Hokuspokus. Braucht die Welt wirklich einen naiven, anti-aufklärerischen Film darüber? Ein Film, der sogar in die Kinos kommt und damit sicher auch leichtgläubige Menschen erreicht, und damit Todesfälle durch Fasten provoziert, wie es in den neunziger Jahren schon geschehen ist?<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<br />
<div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
Eine Zusammenfassung des Machwerks findet sich bei Ulrich Berger im Blog: <a href="http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/09/am-anfang-war-das-licht.php">„Am Anfang war das Licht – Von Lichtnahrung, Quantenmystik und Zuschauermanipulation“</a>.</div>
<div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0px; margin-left: 0px; margin-right: 0px; margin-top: 0px;">
Auch im Esowatch-Wiki finden sich massig Informationen zum Thema: <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Am_Anfang_war_das_Licht">der Film selbst</a> wird Stück für Stück seziert, <a href="http://blog.esowatch.com/?p=2273">im Blog thematisiert</a>, <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Lichtfasten">Lichtnahrung</a> im Allgemeinen und ihren verschieden bescheuerten Ausprägungen kommt zur Sprache, und auch einige Figuren aus dem Film wie die Australierin <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Jasmuheen">Jasmuheen</a>, die eine wissenschaftliche Überprüfung ihrer Fähigkeiten abgebrochen hat, nachdem sie 6 kg abnahm, oder dem Fakir <a href="http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Prahlad_Jani">Prahlad Jani</a>, der von seinen eigenen Jüngern „wissenschaftlich“ getestet wurde. Diese haben ihre Erkenntnisse über den ewigfastenden alten Mann nie in der Fachliteratur veröffentlicht, warum nur? Der Fakir, hat im videoüberwachten Versuch <i>nie</i> getrunken, auch nicht, als er sich in der Badewanne (!) sitzend Wasser über den Kopf schüttet (!), und hat dabei auch <i>nie</i> uriniert! Betrug ist ausgeschlossen! „Wissenschaftliche Belege“ dieses Kalibers müssen im Film als Beleg herhalten. </div>
<br />
James Randi hat das Phänomen Lichtfasten und auch Prahlad Jani bereits im Mai besprochen: <a href="http://www.youtube.com/watch?v=l0u6eJB9GLY">„James Randi speaks: powered by sunlight“</a>.<br />
<br />
<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/l0u6eJB9GLY?fs=1&hl=en_US">
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<br />
ORF Konkret brachte auch einen Beitrag, an dessen Ende sogar Peter Arthur Straubinger und Beate Wimmer-Puchinger im Streitgespräch zu sehen sind:<br />
<object height="340" width="560"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/7hNmwry_uGs?fs=1&hl=en_US">
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<br />
Eine <a href="http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/09/pa-straubinger-vs-u-berger-im-orf.php">Aufarbeitung des Beitrags</a> gibt es auch bei Ulrich Berger im Blog.<br />
<br />
Viel Spaß beim Zeitverschwenden!Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-23830100069012803072010-09-21T20:03:00.002+02:002010-09-24T09:50:26.022+02:00Sind die Bedenken gegenüber der grünen Gentechnik übertrieben?<b>Dieser Beitrag wird parallel <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/grune-gentechnik/2010-09-21/sind-die-bedenken-gegen-ber-der-gr-nen-gentechnik-bertrieben">auf den Wissenlogs veröffentlicht</a>. Bitte dort kommentieren!</b><br />
<br />
Grüne Gentechnik ist ein Streitthema, das habe ich auch an den <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/grune-gentechnik/2010-09-03/greenpeace-s-t-angst-vor-gentechnisch-ver-nderten-futtermitteln">Reaktionen auf meine Polemik gegen die Gentech-Politik von Greenpeace wieder gemerkt</a>. Ich bin kein Experte für das Thema, obwohl ich fast ein Jahr am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie gearbeitet habe – ich habe selbst nicht die transgenen Tabakpflanzen erzeugt, mit denen ich gearbeitet habe. Das alles hält mich aber nicht davon ab, mir eine <i>Meinung</i> zum Thema zu bilden und die hier reinzuschreiben. Ich versuche, diese möglichst gut zu begründen. Falls jemand etwas an meinen Gedankengängen auszusetzen hat, kann er das gerne in den Kommentaren vermerken, ich denke dann darüber nach und kann meine Meinung zu dem Punkt auch noch ändern.<br />
<br />
<a name='more'></a>Der in meiner Wahrnehmung häufigste Kritikpunkt an der Gentechnik ist die angebliche Gefahr durch unvorhergesehene Effekte auf den manipulierten Organismus. Verschiedene Probleme werden angesprochen: Der Insertionsort des neuen Gens ist im ballistischen Verfahren oder mit Hilfe von <i>Agrobacterium</i>-Vektoren zufällig, womit vorhandene Sequenzen zerstört werden können. Mehrfachinsertionen an verschiedenen Stellen sind möglich. In der Folge kann die komplexe Regulationsmaschinerie der Zelle gestört werden und ungewollte Effekte treten auf: etwa ist Wachstum oder der Stoffwechsel verändert. Auch die Genprodukte (z.B. insektizide Proteine) können mit anderen Molekülen, die etwa in regulatorische Netzwerken integriert sind, interagieren und die dortigen Prozesse stören. Da die in das Pflanzengenom eingeführten Sequenzen in der überwiegenden Zahl der Fälle aus einer anderen Art stammt, und oft sogar bakteriellen Ursprungs sind, sind solche Effekte nicht unwahrscheinlich. Schließlich „kennt“ der Organismus das neue Protein nicht. Es ist auch möglich, dass die Manipulationen über epigenetische Effekte auf das Genom zurückwirken und Expressionsmuster über Generationen hinweg verändert werden. Damit ist das Verhalten auf dem Feld angeblich unvorhersehbar, die Pflanze könnte etwa plötzlich durch ihren veränderten Stoffwechsel vermehrt gesundheitsschädliche Stoffe produzieren. Daher lehnen viele Gentech-Kritiker den Einsatz im Freiland oder die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln ab.<br />
<br />
Ich habe einige Zeit über diese Bedenken nachgedacht, denn diese Effekte sind in der Tat existent und in <a href="http://thesis.ballaschk.com/Thesis/Thesis.html">meiner Dip|omarbeit</a> hatte ich selbst damit zu kämpfen, dass sich das transgene Protein ganz anders verhielt, als ich mir das vorgestellt habe. Ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass dies keine neuen Probleme sind und vor allem keine Probleme der Gentechnik. In der konventionellen Züchtung wird etwa mit mutagener Strahlung gearbeitet, die das Erbgut völlig zufällig und unkontrolliert verändert und Chromosomenbrüche und große Umlagerungen im Genom verursachen kann. <a href="http://www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/root,did=109454.html">Konventionelle Züchtungen und Mutationen sind invasiver als Gentechnik</a>. Außerdem besteht Gefahr ja auch nur im Rahmen der gegeben Möglichkeiten, eine Maispflanze wird sich durch die Manipulation wohl kaum in ein <a href="http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/nachrichten/artikel/machen_sie_mit_schmackhafter_protest_gegen_gen_mais/ansicht/bild/">menschenfressendes Monstrum</a> verwandeln.<br />
<br />
Weitere Bedenken sind das Auskreuzen der Transgene in verwandte Wildarten durch den Pollen, der über den Wind oder Insekten übertragen wird. Mit dem Erwerb einer Herbzidtoleranz oder Resistenzgenen gegen bestimmte Schädlinge könnten die „verunreinigten“ Wildpflanzen einen Konkurrenzvorteil bekommen und andere Arten verdrängen, oder sogar als neues resistentes Super-Unkraut Probleme auf den Äckern verursachen.<br />
<br />
Auch hier sehe ich nicht ein, warum das alleiniges Problem von gv-Pflanzen sein soll, schließlich gilt für konventionell gezüchtete Arten genau dasselbe: Auch hier gibt es <a href="http://www.basf.com/group/corporate/de/innovations/innovation-award/2001/clearfield">herbeigezüchtete Resistenzen</a>, die auf verwandte Arten übertragen werden können. Das Auskreuzen in Wildpflanzen ist sicher ein Problem, das diskutiert werden muss, allerdings kümmert sich bei konventionell erzeugten Sorten niemand darum. Warum ist das bei gv-Pflanzen so ein großes Thema?<br />
<br />
Mir sind im Grunde zwei Strategien bekannt, um den Gentransfer über den Pollen zu verhindern. Einmal ist es möglich, sterile Hybride zu erzeugen, die keine fruchtbaren Samen mehr produzieren. Diesen kann man dann nicht mehr für eine weitere Saat im nächsten Jahr verwenden und man muss neue Saaten vom Händler einkaufen. Bei modernen Sorten wird das aus zwei Gründen auch mit konventionellen Saaten so praktiziert: Zum einen, weil der Hersteller mit dem <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Sortenschutz">Sortenschutz</a> das alleinige Recht auf Vermehrung hat, und zum Anderen haben viele Hybridsorten nur in einer Generation hohe Erträge (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Heterosis-Effekt">Heterosis-Effekt</a>). Außerdem will der Landwirt in der Regel sortenreines Saatgut haben, das hat er von seinen eigenen Feldern normalerweise nicht. Die oft kritisierte Händlerabhängigkeit besteht also sowieso. Das aber nur am Rande. Eine zweite Möglichkeit ist die Transformation des Chloroplasten-Erbguts. Die Organellen werden bei den meisten Pflanzen maternal vererbt, das heißt, sie werden durch die Mutterpflanze an den Embryo weitergegeben und werden nicht durch den Pollen übertragen. Allerdings ist dieses recht aufwändige Verfahren nur für wenige Pflanzenarten etabliert (etwa Tomate oder Tabak) und ist, soweit ich weiß, noch nicht in der kommerziellen Agrarwirtschaft angekommen.<br />
<br />
Ein weiteres Argument hat meiner Meinung nach eigentlich nichts mit Gentechnik zu tun. In der Tat werden derzeit quasi nur zwei Ansätze kommerziell verfolgt: entweder produziert die Pflanze ein Insektizid (meist <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bt-Toxine">Bt-Toxin</a>), oder besitzt eine Herbizidtoleranz gegen ein bestimmtes Unkrautvernichtungsmittel (meist <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Glyphosat">Roundup/Glyphosat</a>). Das Problem liegt hier vor allem in der Monokultur-Landwirtschaft. Es ist anzunehmen, dass für jedes beliebige Pestizid, was jemals entwickelt werden wird, bereits eine Resistenz in einem der vielen Individuen einer Art existiert. Mit großflächigem Einsatz von nur einem Gift erzeugt man einen hohen Selektionsdruck, durch den ein solches resistentes Individuum einen riesigen Konkurrenzvorteil gegenüber seinen Artgenossen hat. Sollte dieses resistente Individuum also auf ein solches Feld treffen, hat man ein Problem, denn Schädling oder Unkraut können sich ungehindert ausbreiten. Das ist ein Problem, das sich durch die gesamte Geschichte der modernen Landwirtschaft zieht. Ein neues Pestizid wird großflächig versprüht, resistente Arten kommen zum Vorschein und setzen sich durch, sodass neue Spritzmittel notwendig werden und das Spiel geht von Neuem los. Gegenstrategien, sie etwa das „Stacking“ von verschiedenen Transgenen, oder die Diversifizierung des Genotyps, sodass auf dem Feld ein Mosaik aus unterschiedlichen Pflanzen entsteht, Rückzugsgebiete für die Schädlinge, wo sie keinen Selektionsdruck ausgesetzt sind, oder Mischkulturen sind Ansätze, die in <a href="http://www.biofortified.org/2010/09/evolving-pesticide-resistance/">diesem Artikel bei Biofortified</a> angesprochen werden.<br />
<i><u><br /></u></i><br />
Um auf die gesundheitsbzogenen Bedenken zu kommen: Angeblich wüsste man nicht, wie sich die manipulierten Gene bzw. die Genprodukte auf den menschlichen Körper auswirken. Futtermittel und Nahrungsmittel, die mit gv Pflanzen hergestellt wurden, stellten somit ein gesundheitliches Risiko dar. Außerdem gäbe es keine Langzeitstudien. Dabei stellen die Gene selbst wohl kaum ein Problem dar, wir konsumieren mit der Nahrung täglich Millionen artfremder Gene aus unseren Nahrungspflanzen und der darauf lebenden Mikrofauna. Die Transgene stammen ja auch nicht aus dem Computer, sondern sind „nur“ von einem Organismus in den anderen verpflanzt worden. Die Genprodukte, also etwa die Insektizide, sollten ausreichend charakterisiert sein, um gesundheitliche Schäden auszuschließen. Beim Bt-Toxin weiß man etwa, dass es zwar für einige Schmetterlingsarten, nicht aber für den Menschen giftig ist. Es wird sogar im Bio-Landbau als natürliches Pestizid eingesetzt, nur stammt es dann aus dem Ursprungorganismus, <i>Bacillus thuringiensis</i>. Da die Proteine meist artfremd sind, können sie Allergene sein. Auch diese Eigenschaften sollten ausreichend erforscht sein, bevor eine Marktzulassung erteilt wird.<br />
<br />
Ein durchaus reales Problem ist die Verwendung von Antibiotikaresistenzgenen, die für die Erzeugung transgener Pflanzen verwendet werden. Sie dienen der Selektion der erfolgreich manipulierten Individuen aus dem Pool derer, an denen man die Transformation durchgeführt hat. Jedenfalls besteht die Gefahr, dass diese Gene per horizontalem Gentransfer auf Bakterien übertragen werden, die damit gegen Antibiotika resistent werden. Wenn das wirklich passieren sollte, ist das auf jeden Fall ein gravierendes Problem! Allerdings scheint ein solches Gentransferereignis <a href="http://www.transgen.de/sicherheit/markergene/332.doku.html">sehr, sehr unwahrscheinlich</a> zu sein. Ein Gentransfer von Pflanze zu Bakterium kann aber prinzipiell stattfinden. Deshalb ist es wohl am besten, man versucht, <a href="http://www.transgen.de/sicherheit/markergene/330.doku.html">die vorhandenen Verfahren zur Selektion </a><i><a href="http://draft.blogger.com/goog_853626456">ohne</a></i><a href="http://www.transgen.de/sicherheit/markergene/330.doku.html"> Antibiotikaresistenzmarker</a> weiter auszubauen. Gerade bei Herbizidtoleranzen bietet sich das Herbizid selbst zur Selektion an. Von den in der EU zugelassenen transgenen Sorten <a href="http://www.transgen.de/sicherheit/markergene/330.doku.html">besitzen auch nur noch wenige solche Markergene</a>.<br />
<br />
Das kritisierte Monopol der großen Gentechkonzerne, allen voran Monsanto, deren Lobbytätigkeiten, die Genpatente und die Lizenzierungsprobleme sind im Prinzip keine wissenschaftlichen Aspekte und ich dazu auch nicht viel sagen. Ich kann mir vorstellen, dass es da durchaus Potential für Verbesserungen gibt. Ich finde aber, dass die derzeitige Zulassungspolitik gerade die großen Gentechfirmen bevorzugt, da man einen langen Atem und viel Geld braucht. Die Zulassungsverfahren dauern teilweise bis zu zehn Jahre!<br />
<br />
Die Profitorientiertheit und das Verhalten der Konzerne ist sowieso ein schwaches Argument, um die Technologie an sich zu kritisieren. In der Pharmaindusrie scheint es mir ganz ähnlich zu sein: Auch hier wirken die meisten Medikamente und sind nützlich, trotzdem wollen die Firmen möglichst viel Geld verdienen und gehen teilweise problematische Wege, beschreiten teilweise rechtliche Grauzonen, etwa wenn sie über Umwege verbotene Direktwerbung beim Kunden betreiben und Entscheidungen von Ärzten beeinflussen. Eine staatliche Kontrolle und entsprechende Gesetzgebung ist also sehr wichtig.<br />
<h4>
Persönliches Fazit</h4>
Die meisten wissenschaftlichen Argumente halte ich in der Tat für übertrieben. Zu gesellschaftlich-politischen Fragen habe ich mir noch kein richtiges Bild machen können, bin aber auch der Meinung, das die Verwendung der Technologie als solche davon eigentlich nicht tangiert wird. <i>Ich muss auch die Musikindustrie und ihr Verhalten nicht mögen, aber muss ich deshalb gegen Musikinstrumente sein?</i>
<br />
<i><br /></i><br />
Überhaupt scheint mir die Entscheidung zwischen Gentechnik und den Verzicht auf diese nicht die richtige Frage zu sein, ich halte das für eine falsche Dichotomie. Niemand behauptet, dass Gentechnik allein die Welt retten oder das Welternährungsproblem lösen wird. Genauso wenig ist es ein aus Prinzip gefährliches Verfahren, dass die Erde zerstört.
Es kommt immer auf den speziellen Fall an, <i>wie</i> man Gentechnik einsetzt – also ob die Biosicherheit und die Toxizität geklärt ist, oder ob man ökologische Nachhaltigkeit praktizieren möchte. Es hängt immer davon ab, ob man etwas zum Schaden oder Nutzen einsetzt: Niemand mag Atombomben, aber auf Nuklearmedizin will auch keiner verzichten. Auch mit der Verwendung der Gentechnik werden konventionelle Zuchtmethoden nicht obsolet, geade komplexe und polygenetische Merkmale sind für die Gentechnologie wohl derzeit kein Thema und entsprechend der Anforderungen sollte die jeweilige Methode zum Einsatz kommen.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-89129123409920878212010-09-20T13:32:00.001+02:002010-09-20T13:33:33.167+02:00Gebläse vs. PapiertaschentücherEs ist ziemlich nervig, wenn Gaststätten- oder Kinobetreiber Geld oder Papier sparen wollen und statt der üblichen Papierhandtücher diese ollen dänischen Heißlfuftgebläse an die Toilettenwände schrauben. Ich hasse die Dinger und gehe dann lieber mit nassen Händen von der Toilette.<br />
<br />
Gerade bei newscientist.com aufgeschnappt: Es hat doch tatsächlich jemand untersucht, ob ein Wandfön hygienischer ist als Papierhandtücher und ob es einen Unterschied macht, seine Hände unter dem Luftstrom zu reiben. Ergebnis: Das Reiben holt Bakterien aus den Poren hervor, und das Handtuch trägt sie ab.<br />
<blockquote>
When volunteers kept their hands still, the dryers reduced skin bacteria numbers by around 37 per cent compared to just after washing. But the count rose by 18 per cent when volunteers rubbed their hands under one of the machines. Paper towels proved the most efficient, halving the bacterial count even though volunteers rubbed their hands.</blockquote>
<br />
Jetzt kann ich meine Aversion also auch noch wissenschaftlich untermauern, prima! ;) <br />
<a href="http://www.newscientist.com/article/mg20727785.200-for-clean-hands-dont-rub-scrub-with-a-paper-towel.html">Das ist der Link zur Meldung</a>, das ist <a href="http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2672.2010.04838.x/abstract">der Link zur von mir nicht gelesenen Veröffentlichung</a> im <i>J Appl Microbiol</i>.<br />Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-37371895639412606452010-09-17T16:10:00.001+02:002010-09-17T16:14:11.885+02:00<br />
Das sind wahrscheinlich alte Kamellen. Welche Szenarien sind hinsichtlich der Klimadebatte und der wirklichen Klimaveränderung denkbar?<br />
<br />
1.) Wenn die Skeptiker sich durchsetzen, und das Klima sich aber gar nicht ändert, dann ist die Folge, dass wir viel Geld gespart haben und so weiter machen können, wie bisher.<br />
<br />
2.) Wenn diejenigen sich durchsetzen, die eine Klimaveränderung sehen, und das Klima ändert sich nicht, dann haben wir einen riesigen Haufen Geld ausgegeben, aber wir haben einige nachhaltige Energiequellen erschlossen, die helfen könnten, das Fortbestehen unserer Zivilisation zu sichern.<br />
<br />
3.) Wenn diejenigen sich durchsetzen, die eine Klimaveränderung sehen, und damit Recht behalten - das Klima ändert sich also wirklich – dann haben wir die Chance, die Klimakatastrophe abzuwehren, und zwar durch technologischen Fortschritt. Das kostet aber einen großen Haufen Geld.<br />
<br />
4.) Wenn die Skeptiker sich durchsetzen, und wir nur abwarten, und das Klima ändert sich aber doch, dann sind wir unvorbereitet auf all die Effekte, die eine Erhöhung der atmosphärischen Temperatur zur Folge hat.<br />
<br />
Szenario 1 ist sicher wünschenswert, wird aber mit dem Risiko von Szenario 4 erkauft. 2 und 3 scheinen mir in jedem Fall die bessere Option zu sein.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1051753174206039942.post-90787570210675095662010-09-16T17:42:00.001+02:002010-09-16T17:43:11.386+02:00Umzug zu den Wissenslogs unter dem Dach vom Spektrum-Verlag<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
Ich ziehe mit dem Gedankenabfall um zu den Wissenslogs, in die Gesellschaft von <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/fischblog">Lars Fischer</a>, <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/mente-et-malleo">Gunnar Ries</a>, <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/vom-hai-gebissen">Sören Schewe</a> und <a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/summary.php">vielen anderen Bloggern</a>.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/detritus/" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="132" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiT3TLlKeMoCnydCtI2xhIBqyUENyO8LXLutwQMgJ1cifIbFl0-Ylp9JFBTfExfs2gLPou5tCHd6JD9XctjkwvNbahHIGbDJu2R2e3piEpVbiB_eyUXb9aAI58Ib35Fe53rxPxhxof1QIA/s320/detritus_header.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<br />
Das neue Blog heißt „Detritus“ und ist damit eine Fortführung der Idee, dass hier halt nur gedanklichen Ausfluss biete – das wenigste ist bis zu Ende gedacht, viel Meinung schwingt in den Texten mit und <b>all</b>umfassende Recherche unterbleibt (ich ziehe irgendwann einen Schlussstrich: cherry picking!).<br />
<br />
Also verbloggtes Halbwissen, wie bisher auch.<br />
<br />
Warum bin ich überhaupt umgezogen? In erster Linie war es wohl die Aussicht auf mehr Aufmerksamkeit für meine Texte (Profilierungssucht!) und das „Netzwerken“ mit den anderen dort ansässigen Bloggern. Außerdem hat man zum Beispiel Ansprechpartner, die sich um die Technik kümmern – man fühlt sich also gleich als Teil von einem Ganzen, ganz im Gegensatz zum Inselbloggen hier auf Blogspot.<br />
<br />
Ich denke, ich werde mich da sehr wohl fühlen. Wenn sich das ändern sollte, kann ich ja wieder herkommen. Was mit diesem Blog hier wird, wieß ich noch nicht. Vielleicht poste ich die unwichtigen Sachen hier rein, das „seriöse“ Zeug kommt drüben hin und vielleicht poste ich doppelt. <br />
<br />
Nicht alle Artikel sind auch auf Detritus zu finden, ich hab nur die liebsten mitgenommen – wie peinlich, dass ich so verliebt in die bin ... bloggen muss ungesund sein: zur Profilneurose kommt jetzt auch noch die Erkenntnis, dass ich selbstverliebt bin. Ohje, ohje.Martinhttp://www.blogger.com/profile/08018959698110976403noreply@blogger.com0