Ich habe mich hier nie zu dieser unsäglichen Verschwörungs-Diskussion und dem anhängenen Medienhype zur letzjährigen Grippe-Epidemie geäußert, will aber auf diese aktuelle Pressemitteilung zum Thema von Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut hinweisen.
Sie bekräftigt, was eigentlich jeder wissen sollte: Eine Influenza-Infektion ist weitestgehend vermeidbar, nimmt man nur die alljährliche Impfung in Anspruch.
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Montag, 13. September 2010
Es wird Zeit für die Grippeschutzimpfung
Ich habe mich hier nie zu dieser unsäglichen Verschwörungs-Diskussion und dem anhängenen Medienhype zur letzjährigen Grippe-Epidemie geäußert, will aber auf diese aktuelle Pressemitteilung zum Thema von Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut hinweisen.
Sie bekräftigt, was eigentlich jeder wissen sollte: Eine Influenza-Infektion ist weitestgehend vermeidbar, nimmt man nur die alljährliche Impfung in Anspruch.
Sie bekräftigt, was eigentlich jeder wissen sollte: Eine Influenza-Infektion ist weitestgehend vermeidbar, nimmt man nur die alljährliche Impfung in Anspruch.
Es wird Zeit für die Grippeschutzimpfung
Freitag, 30. Juli 2010
Glöckler und Goebel: Sinnfindung in Kinderkrankheiten
Mein Exemplar der Kindersprechstunde |
Das Leseerlebnis kann man am ehesten mit „verstörend“ beschreiben, insbesondere im Hinblick auf Krankheiten. Im Folgenden ein paar eindrückliche und ausführliche Zitate aus dem Wälzer in der 16. (!) Auflage von 2006, erschienen im Urachhausverlag. Vielleicht selektiere ich noch mehr Irres aus dem Buch, gerade zu Ernährungsfragen sind einige sehr skurrile Sachen dabei (Kartoffelgenuss verroht den Menschen!).
Das Krankheitsthema ist aber ungleich ernster, wenn man bedenkt, dass uns Impfgegner aus dem anthropsophischen Umfeld alljährlich mit gefährlichen Epidemien beglücken, an deren Folgen regelmäßig Menschen versterben.
Mein Exemplar der Kindersprechstunde |
Das Leseerlebnis kann man am ehesten mit „verstörend“ beschreiben, insbesondere im Hinblick auf Krankheiten. Im Folgenden ein paar eindrückliche und ausführliche Zitate aus dem Wälzer in der 16. (!) Auflage von 2006, erschienen im Urachhausverlag. Vielleicht selektiere ich noch mehr Irres aus dem Buch, gerade zu Ernährungsfragen sind einige sehr skurrile Sachen dabei (Kartoffelgenuss verroht den Menschen!).
Das Krankheitsthema ist aber ungleich ernster, wenn man bedenkt, dass uns Impfgegner aus dem anthropsophischen Umfeld alljährlich mit gefährlichen Epidemien beglücken, an deren Folgen regelmäßig Menschen versterben.
Glöckler und Goebel: Sinnfindung in Kinderkrankheiten
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Medizin
Dienstag, 15. Juni 2010
Masernausbruch an einer Waldorfschule in Essen
In Essen kam es im März zu einem Ausbruch der Masern mit 71 Erkrankten, davon mussten 4 stationär behandelt werden. Völlig überraschend war der Ausgangspunkt eine Waldorfschule, an der nur 59% der Schülerschaft geimpft war. Das Gesundheitsamt empfahl daraufhin dringend eine Riegelungsimpfung bei den restlichen Schülern, völlig überraschend zeigte der überwiegende Teil der Elternschaft keine Bereitschaft, diese Impfung durchführen zu lassen. Die ungeimpften Kinder, und solche, die noch keine Erkrankung durchgemacht haben, wurden vom Unterricht ausgeschlossen, was unter den Eltern für Empörung sorgte. Ausgehend von der Essener Schule hat sich das Virus in angrenzende Kommunen (Gelsenkirchen, Mettmann, Wuppertal und Oberhausen) ausgebreitet.
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Krankheit an anthroposophischen Einrichtungen ausgebrochen ist. Erst im Januar hat ein Berliner Waldorfschüler das Masernvirus aus Indien eingeschleppt und in der Folge sind 62 Personen überwiegend in Waldorf-Schulen und -Kitas erkrankt. Im März 2008 gab es eine große Epidemie von 178 Fällen im Raum Salzburg, die von einer anthroposophischen Schule ausging. Zur Jahreswende 2001/02 traten 180 Fälle in anthroposophischen Kindergärten in Verden auf. Ein Kind bekam in der Folge eine Enzephalitis. Von den Erkrankten waren 179 ungeimpft. 2001 erkrankten im Kreis Coburg 1200 Menschen, Ausgangspunkt der Epidemie war eine anthropsophische Schule. Diese Liste ist nicht vollständig und ungerichtet ergoogelt. Sie zeigt aber, dass eines naheliegt:
Es steht jedem frei, jeden Unsinn zu glauben, den er will, aber es sollten gefälligst nicht die Kinder darunter leiden, die nicht bewusst über das für und wider eine Impfung entscheiden können. Masern sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu schweren Komplikationen führen kann. In Nordrhein-Westfalen gab es 2006/07 eine große Epidemie, bei der über 2000 Menschen erkrankten, davon 15 Prozent schwer. Zwei Säuglinge verstarben.
Da ein sehr guter Impfstoff existiert, sind Masern ein völlig unnötiges Gesundheitsrisiko. Glücklicherweise ist die Krankheit global und deutschlandweit auf dem Rückzug, dank einer insgesamt stetig steigenden Durchimpfungsrate.
Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie: Gemeingefährlich statt gemeinnützig
Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 16/2010
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Krankheit an anthroposophischen Einrichtungen ausgebrochen ist. Erst im Januar hat ein Berliner Waldorfschüler das Masernvirus aus Indien eingeschleppt und in der Folge sind 62 Personen überwiegend in Waldorf-Schulen und -Kitas erkrankt. Im März 2008 gab es eine große Epidemie von 178 Fällen im Raum Salzburg, die von einer anthroposophischen Schule ausging. Zur Jahreswende 2001/02 traten 180 Fälle in anthroposophischen Kindergärten in Verden auf. Ein Kind bekam in der Folge eine Enzephalitis. Von den Erkrankten waren 179 ungeimpft. 2001 erkrankten im Kreis Coburg 1200 Menschen, Ausgangspunkt der Epidemie war eine anthropsophische Schule. Diese Liste ist nicht vollständig und ungerichtet ergoogelt. Sie zeigt aber, dass eines naheliegt:
Masern werden in Deutschland von Waldorfschule zu Waldorfschule übertragen.Im Lancet erschien 1999 ein Artikel, nach denen nur 18% von Schülern antroposophischer Einrichtungen, aber 95% von staatlichen Einrichtungen geimpft sind (Alm JS et al(1999), Lancet 353 (9163):1485-1488). Der Grund: Viele Anthropsophen lehnen eine Masern-Impfungen ab, da die Erkrankung angeblich eine „sinnhafte Wirkung“ haben könnte. Rudolf Steiner (Bild rechts) hat mit rite in Philophie promoviert und ist anschließend mit seiner Habilitation gescheitert. Da ihm so eine akademische Karriere nicht mehr offen stand, hat er sich einfach ein eigenes esoterisch-okkultes Weltbild ausgedacht, in dem Krankheiten Folge einer gestörten Wechselwirkung der vier Wesensglieder sind.
Es steht jedem frei, jeden Unsinn zu glauben, den er will, aber es sollten gefälligst nicht die Kinder darunter leiden, die nicht bewusst über das für und wider eine Impfung entscheiden können. Masern sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu schweren Komplikationen führen kann. In Nordrhein-Westfalen gab es 2006/07 eine große Epidemie, bei der über 2000 Menschen erkrankten, davon 15 Prozent schwer. Zwei Säuglinge verstarben.
Da ein sehr guter Impfstoff existiert, sind Masern ein völlig unnötiges Gesundheitsrisiko. Glücklicherweise ist die Krankheit global und deutschlandweit auf dem Rückzug, dank einer insgesamt stetig steigenden Durchimpfungsrate.
Weiterlesen zum Thema Anthroposophie
Ruhrbarone: Drei Gründe für die WaldorfschuleNachrichten aus der Welt der Anthroposophie: Gemeingefährlich statt gemeinnützig
Quelle
Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 23/2010Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 16/2010
In Essen kam es im März zu einem Ausbruch der Masern mit 71 Erkrankten, davon mussten 4 stationär behandelt werden. Völlig überraschend war der Ausgangspunkt eine Waldorfschule, an der nur 59% der Schülerschaft geimpft war. Das Gesundheitsamt empfahl daraufhin dringend eine Riegelungsimpfung bei den restlichen Schülern, völlig überraschend zeigte der überwiegende Teil der Elternschaft keine Bereitschaft, diese Impfung durchführen zu lassen. Die ungeimpften Kinder, und solche, die noch keine Erkrankung durchgemacht haben, wurden vom Unterricht ausgeschlossen, was unter den Eltern für Empörung sorgte. Ausgehend von der Essener Schule hat sich das Virus in angrenzende Kommunen (Gelsenkirchen, Mettmann, Wuppertal und Oberhausen) ausgebreitet.
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Krankheit an anthroposophischen Einrichtungen ausgebrochen ist. Erst im Januar hat ein Berliner Waldorfschüler das Masernvirus aus Indien eingeschleppt und in der Folge sind 62 Personen überwiegend in Waldorf-Schulen und -Kitas erkrankt. Im März 2008 gab es eine große Epidemie von 178 Fällen im Raum Salzburg, die von einer anthroposophischen Schule ausging. Zur Jahreswende 2001/02 traten 180 Fälle in anthroposophischen Kindergärten in Verden auf. Ein Kind bekam in der Folge eine Enzephalitis. Von den Erkrankten waren 179 ungeimpft. 2001 erkrankten im Kreis Coburg 1200 Menschen, Ausgangspunkt der Epidemie war eine anthropsophische Schule. Diese Liste ist nicht vollständig und ungerichtet ergoogelt. Sie zeigt aber, dass eines naheliegt:
Es steht jedem frei, jeden Unsinn zu glauben, den er will, aber es sollten gefälligst nicht die Kinder darunter leiden, die nicht bewusst über das für und wider eine Impfung entscheiden können. Masern sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu schweren Komplikationen führen kann. In Nordrhein-Westfalen gab es 2006/07 eine große Epidemie, bei der über 2000 Menschen erkrankten, davon 15 Prozent schwer. Zwei Säuglinge verstarben.
Da ein sehr guter Impfstoff existiert, sind Masern ein völlig unnötiges Gesundheitsrisiko. Glücklicherweise ist die Krankheit global und deutschlandweit auf dem Rückzug, dank einer insgesamt stetig steigenden Durchimpfungsrate.
Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie: Gemeingefährlich statt gemeinnützig
Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 16/2010
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Krankheit an anthroposophischen Einrichtungen ausgebrochen ist. Erst im Januar hat ein Berliner Waldorfschüler das Masernvirus aus Indien eingeschleppt und in der Folge sind 62 Personen überwiegend in Waldorf-Schulen und -Kitas erkrankt. Im März 2008 gab es eine große Epidemie von 178 Fällen im Raum Salzburg, die von einer anthroposophischen Schule ausging. Zur Jahreswende 2001/02 traten 180 Fälle in anthroposophischen Kindergärten in Verden auf. Ein Kind bekam in der Folge eine Enzephalitis. Von den Erkrankten waren 179 ungeimpft. 2001 erkrankten im Kreis Coburg 1200 Menschen, Ausgangspunkt der Epidemie war eine anthropsophische Schule. Diese Liste ist nicht vollständig und ungerichtet ergoogelt. Sie zeigt aber, dass eines naheliegt:
Masern werden in Deutschland von Waldorfschule zu Waldorfschule übertragen.Im Lancet erschien 1999 ein Artikel, nach denen nur 18% von Schülern antroposophischer Einrichtungen, aber 95% von staatlichen Einrichtungen geimpft sind (Alm JS et al(1999), Lancet 353 (9163):1485-1488). Der Grund: Viele Anthropsophen lehnen eine Masern-Impfungen ab, da die Erkrankung angeblich eine „sinnhafte Wirkung“ haben könnte. Rudolf Steiner (Bild rechts) hat mit rite in Philophie promoviert und ist anschließend mit seiner Habilitation gescheitert. Da ihm so eine akademische Karriere nicht mehr offen stand, hat er sich einfach ein eigenes esoterisch-okkultes Weltbild ausgedacht, in dem Krankheiten Folge einer gestörten Wechselwirkung der vier Wesensglieder sind.
Es steht jedem frei, jeden Unsinn zu glauben, den er will, aber es sollten gefälligst nicht die Kinder darunter leiden, die nicht bewusst über das für und wider eine Impfung entscheiden können. Masern sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die zu schweren Komplikationen führen kann. In Nordrhein-Westfalen gab es 2006/07 eine große Epidemie, bei der über 2000 Menschen erkrankten, davon 15 Prozent schwer. Zwei Säuglinge verstarben.
Da ein sehr guter Impfstoff existiert, sind Masern ein völlig unnötiges Gesundheitsrisiko. Glücklicherweise ist die Krankheit global und deutschlandweit auf dem Rückzug, dank einer insgesamt stetig steigenden Durchimpfungsrate.
Weiterlesen zum Thema Anthroposophie
Ruhrbarone: Drei Gründe für die WaldorfschuleNachrichten aus der Welt der Anthroposophie: Gemeingefährlich statt gemeinnützig
Quelle
Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 23/2010Robert-Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 16/2010
Masernausbruch an einer Waldorfschule in Essen
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Medizin
Montag, 7. Juni 2010
Warum randomisierte kontrollierte Studien besser sind
Letztens bei Anna im Blog kam im Zusammenhang mit dem Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie die Frage auf, warum gut durchgeführte Studien besser sind als Intuition und Erfahrung. Heute habe ich übers GWUP-Blog einen Artikel aus dem Ärzteblatt gefunden, der darlegt, warum die randomisierte kontrollierte Studien der Königsweg bei der Prüfung von Therapieeffekten ist: Randomisierte kontrollierte Studien: Kritische Evaluation ist ein Wesensmerkmal ärztlichen Handelns. Dtsch Arztebl 2008; 105(11): A 565–70
Zitat übernommen von hier:
Lesen!
Zitat übernommen von hier:
Die Resultate von RCT [Randomisierte kontrollierte Studien] widersprechen oft der unmittelbaren klinischen Erfahrung. Der günstige Spontanverlauf von Erkrankungen, die selektive Symptomschilderung durch Patienten und die selektive Wahrnehmung von Ärzten, der Arztwechsel von unzufriedenen Patienten und damit ein unvollständiges Follow-up, eine verzerrte Erinnerung und anderes mehr tragen dazu bei, dass im Versorgungsalltag Therapieeffekte oft zu positiv eingeschätzt werden. Die Versorgungspraxis gibt also ein tendenziell geschöntes Feedback …
Aderlässe und Klistiere für jegliche Beschwerden, Bettruhe bei Rückenschmerzen, zu großzügig verordnete kardiale Antiarrhythmika, Schonung des Herzkranken – RCT waren und sind das aufklärerische Instrument, um Vorurteilen und gefährlichen Praktiken zu begegnen. Ärzte müssen nachweisen, dass die von ihnen vorgeschlagenen Behandlungen nachweislich mehr nutzen als schaden. Dies lässt sich nur mit wissenschaftlich validen Studiendesigns belegen, mit RCT an prominenter Stelle. Diese kritische Evaluation wird damit zu einem zentralen Definitionskriterium eines verantwortungsvollen therapeutischen Handelns.”
Lesen!
Letztens bei Anna im Blog kam im Zusammenhang mit dem Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie die Frage auf, warum gut durchgeführte Studien besser sind als Intuition und Erfahrung. Heute habe ich übers GWUP-Blog einen Artikel aus dem Ärzteblatt gefunden, der darlegt, warum die randomisierte kontrollierte Studien der Königsweg bei der Prüfung von Therapieeffekten ist: Randomisierte kontrollierte Studien: Kritische Evaluation ist ein Wesensmerkmal ärztlichen Handelns. Dtsch Arztebl 2008; 105(11): A 565–70
Zitat übernommen von hier:
Lesen!
Zitat übernommen von hier:
Die Resultate von RCT [Randomisierte kontrollierte Studien] widersprechen oft der unmittelbaren klinischen Erfahrung. Der günstige Spontanverlauf von Erkrankungen, die selektive Symptomschilderung durch Patienten und die selektive Wahrnehmung von Ärzten, der Arztwechsel von unzufriedenen Patienten und damit ein unvollständiges Follow-up, eine verzerrte Erinnerung und anderes mehr tragen dazu bei, dass im Versorgungsalltag Therapieeffekte oft zu positiv eingeschätzt werden. Die Versorgungspraxis gibt also ein tendenziell geschöntes Feedback …
Aderlässe und Klistiere für jegliche Beschwerden, Bettruhe bei Rückenschmerzen, zu großzügig verordnete kardiale Antiarrhythmika, Schonung des Herzkranken – RCT waren und sind das aufklärerische Instrument, um Vorurteilen und gefährlichen Praktiken zu begegnen. Ärzte müssen nachweisen, dass die von ihnen vorgeschlagenen Behandlungen nachweislich mehr nutzen als schaden. Dies lässt sich nur mit wissenschaftlich validen Studiendesigns belegen, mit RCT an prominenter Stelle. Diese kritische Evaluation wird damit zu einem zentralen Definitionskriterium eines verantwortungsvollen therapeutischen Handelns.”
Lesen!
Warum randomisierte kontrollierte Studien besser sind
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Wissenschaft
Freitag, 28. Mai 2010
Nasentropfen mit Silbereiweißacetyltannat
Ich habe vor ein paar Monaten Nasentropfen für meinen verschnupften Sohn verschrieben bekommen, die den lustigen Namen „Rhinoguttae Argenti diacetylotannici proteinici 3% SR Nasentropfen“ tragen. Also kolloidales Silber, kombiniert mit Tannin (eine adstringierende Substanz).
Gibt es eine Wirkung und wie ist deren Mechanismus?
Die Wirkung beruht auf dem sog. oligodynamischen Effekt oder der Oligodynamie, womit die schädigende Wirkung kleinster Mengen an Metall-Kationen auf lebende Zellen beschrieben wird. Der Stoffwechsel vieler Bakterien ist hochempfindlich gegen Silberionen, die Gefahr für menschliche Zellen bleibt damit u.U. relativ gering. Dabei reagieren verschiedene Bakterienarten höchst unterschiedlich auf das Silber, es existieren auch silberresistente Arten. Den antiviralen Effekt kann man vergessen.[1]
In meiner Nutzen-Risiko-Bewertung fällt das Zeug also durch.
[2] Fung, MC und Bowen, DL (1996): Silver products for medical indications: risk-benefit assessment. In J Toxicol Clin Toxicol 34(1), S. 119-26.
Gibt es eine Wirkung und wie ist deren Mechanismus?
Die Wirkung beruht auf dem sog. oligodynamischen Effekt oder der Oligodynamie, womit die schädigende Wirkung kleinster Mengen an Metall-Kationen auf lebende Zellen beschrieben wird. Der Stoffwechsel vieler Bakterien ist hochempfindlich gegen Silberionen, die Gefahr für menschliche Zellen bleibt damit u.U. relativ gering. Dabei reagieren verschiedene Bakterienarten höchst unterschiedlich auf das Silber, es existieren auch silberresistente Arten. Den antiviralen Effekt kann man vergessen.[1]
Eignung und Risiken
Die Stiftung Warentest hat im Heft 4/2010 verschiedene verschreibungsfreie Schnupfenmittel untersucht, das o.g. Präparat fiel glatt durch, weil die therapeutische Wirkung klinisch nicht bestätigt ist. Dazu kommt, dass sich Silber im Körper anreichert. Deshalb soll man das o.g. Mittel nicht über längere Zeit anwenden, denn die Risiken sind erheblich.[2] Dieser Mann hier (YouTube-Video) hat blaue Haut durch die Einnahme von kolloidalem Silber. Daneben sind Geruchsempfindlichkeit, Geschmacksstörungen und zerebrale Krampfanfälle beschrieben. All das sollte aber bei einer kurzfristigen Anwendung der Nasentropfen nicht gegeben sein.Fazit
Ich hatte selbst nie dass Gefühl, dass die tiefbraunen Tropfen etwas bewirken. Durch die adstringierende Wirkung hat man ein komisches Gefühl in der Nase, das wars dann auch schon. Der Nutzen ist unbelegt und es gibt immer ein gewisses Risiko, nicht nur direkt durch die Silbertoxizität, sondern auch über mikrobielle Kontamination und Überempfindlichkeitsreaktionen.In meiner Nutzen-Risiko-Bewertung fällt das Zeug also durch.
Anmerkungen
[1]Rezepturformularium der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: Rezepturhinweise: Silberverbindungen, kolloidal lösliche[2] Fung, MC und Bowen, DL (1996): Silver products for medical indications: risk-benefit assessment. In J Toxicol Clin Toxicol 34(1), S. 119-26.
Ich habe vor ein paar Monaten Nasentropfen für meinen verschnupften Sohn verschrieben bekommen, die den lustigen Namen „Rhinoguttae Argenti diacetylotannici proteinici 3% SR Nasentropfen“ tragen. Also kolloidales Silber, kombiniert mit Tannin (eine adstringierende Substanz).
Gibt es eine Wirkung und wie ist deren Mechanismus?
Die Wirkung beruht auf dem sog. oligodynamischen Effekt oder der Oligodynamie, womit die schädigende Wirkung kleinster Mengen an Metall-Kationen auf lebende Zellen beschrieben wird. Der Stoffwechsel vieler Bakterien ist hochempfindlich gegen Silberionen, die Gefahr für menschliche Zellen bleibt damit u.U. relativ gering. Dabei reagieren verschiedene Bakterienarten höchst unterschiedlich auf das Silber, es existieren auch silberresistente Arten. Den antiviralen Effekt kann man vergessen.[1]
In meiner Nutzen-Risiko-Bewertung fällt das Zeug also durch.
[2] Fung, MC und Bowen, DL (1996): Silver products for medical indications: risk-benefit assessment. In J Toxicol Clin Toxicol 34(1), S. 119-26.
Gibt es eine Wirkung und wie ist deren Mechanismus?
Die Wirkung beruht auf dem sog. oligodynamischen Effekt oder der Oligodynamie, womit die schädigende Wirkung kleinster Mengen an Metall-Kationen auf lebende Zellen beschrieben wird. Der Stoffwechsel vieler Bakterien ist hochempfindlich gegen Silberionen, die Gefahr für menschliche Zellen bleibt damit u.U. relativ gering. Dabei reagieren verschiedene Bakterienarten höchst unterschiedlich auf das Silber, es existieren auch silberresistente Arten. Den antiviralen Effekt kann man vergessen.[1]
Eignung und Risiken
Die Stiftung Warentest hat im Heft 4/2010 verschiedene verschreibungsfreie Schnupfenmittel untersucht, das o.g. Präparat fiel glatt durch, weil die therapeutische Wirkung klinisch nicht bestätigt ist. Dazu kommt, dass sich Silber im Körper anreichert. Deshalb soll man das o.g. Mittel nicht über längere Zeit anwenden, denn die Risiken sind erheblich.[2] Dieser Mann hier (YouTube-Video) hat blaue Haut durch die Einnahme von kolloidalem Silber. Daneben sind Geruchsempfindlichkeit, Geschmacksstörungen und zerebrale Krampfanfälle beschrieben. All das sollte aber bei einer kurzfristigen Anwendung der Nasentropfen nicht gegeben sein.Fazit
Ich hatte selbst nie dass Gefühl, dass die tiefbraunen Tropfen etwas bewirken. Durch die adstringierende Wirkung hat man ein komisches Gefühl in der Nase, das wars dann auch schon. Der Nutzen ist unbelegt und es gibt immer ein gewisses Risiko, nicht nur direkt durch die Silbertoxizität, sondern auch über mikrobielle Kontamination und Überempfindlichkeitsreaktionen.In meiner Nutzen-Risiko-Bewertung fällt das Zeug also durch.
Anmerkungen
[1]Rezepturformularium der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: Rezepturhinweise: Silberverbindungen, kolloidal lösliche[2] Fung, MC und Bowen, DL (1996): Silver products for medical indications: risk-benefit assessment. In J Toxicol Clin Toxicol 34(1), S. 119-26.
Nasentropfen mit Silbereiweißacetyltannat
Donnerstag, 22. April 2010
"Storm" by Tim Minchin
Schön über Alternativmedizin gerantet von Tim Minchin.
Schön über Alternativmedizin gerantet von Tim Minchin.
"Storm" by Tim Minchin
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Freitag, 2. April 2010
Simon Singh gewinnt gegen die Chiropraktiker
Nachdem 2001 Simon Singh einen Artikel über die Chiropraktiker-Quacksalber geschrieben hatte, wurde er von diesen wegen „übler Nachrede“ (libel) verklagt. Diesen Prozess hat er jetzt gewonnen!
Die Details gibt es in der Wikipedia.
Nachtrag: Hätte ich besser gelesen, hätte ich auch bemerkt, dass Singh nur die Anfechtung eines vorherigen Urteils gegen sich gewonnen hat. Näheres dazu in den Kommentaren.
Die Details gibt es in der Wikipedia.
Nachtrag: Hätte ich besser gelesen, hätte ich auch bemerkt, dass Singh nur die Anfechtung eines vorherigen Urteils gegen sich gewonnen hat. Näheres dazu in den Kommentaren.
Nachdem 2001 Simon Singh einen Artikel über die Chiropraktiker-Quacksalber geschrieben hatte, wurde er von diesen wegen „übler Nachrede“ (libel) verklagt. Diesen Prozess hat er jetzt gewonnen!
Die Details gibt es in der Wikipedia.
Nachtrag: Hätte ich besser gelesen, hätte ich auch bemerkt, dass Singh nur die Anfechtung eines vorherigen Urteils gegen sich gewonnen hat. Näheres dazu in den Kommentaren.
Die Details gibt es in der Wikipedia.
Nachtrag: Hätte ich besser gelesen, hätte ich auch bemerkt, dass Singh nur die Anfechtung eines vorherigen Urteils gegen sich gewonnen hat. Näheres dazu in den Kommentaren.
Simon Singh gewinnt gegen die Chiropraktiker
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Mittwoch, 17. März 2010
Lesetipp: Interview mit Ben Goldacre
Heute gibt es in der Stuttgarter Zeitung ein Interview mit Ben Goldacre: „Idioten spielen sich als Experten auf“.
Ein paar schöne Zitate:
Ein paar schöne Zitate:
Ich muss zugeben: Es macht mir zunächst Spaß, zu zeigen, dass Leute, die sich wahnsinnig groß als Experten aufspielen, Idioten sind. Aber ich versuche auch, meinen Lesern etwas wissenschaftliches Denken für den Alltag mitzugeben. [...] Es gibt einen sehr tief sitzenden Trieb bei Menschen, mechanische Lösungen für Probleme zu finden, die eher soziale, kulturelle, politische oder persönliche Gründe haben. In Großbritannien beispielsweise wurden Kindern an Problemschulen Fischölkapseln gegeben, damit sie sich besser benehmen und bessere Leistungen in der Schule erzielen sollten. [...] im Prinzip funktioniert Homöopathie doch genauso: Für jedes Zipperlein gibt es Pillen. Das ist eben viel einfacher, als nach den wahren Ursachen von Problemen zu suchen. [...] Das ist das wahre Verbrechen mancher dieser Quacksalber: Sie tun so, als ob sie Rebellen sind - und in Wirklichkeit sind sie Geschäftsleute, die versuchen, ihr Zeug zu verkaufen. Sie lenken uns ab von der viel wichtigeren Kritik an der Pharmaindustrie.
Heute gibt es in der Stuttgarter Zeitung ein Interview mit Ben Goldacre: „Idioten spielen sich als Experten auf“.
Ein paar schöne Zitate:
Ein paar schöne Zitate:
Ich muss zugeben: Es macht mir zunächst Spaß, zu zeigen, dass Leute, die sich wahnsinnig groß als Experten aufspielen, Idioten sind. Aber ich versuche auch, meinen Lesern etwas wissenschaftliches Denken für den Alltag mitzugeben. [...] Es gibt einen sehr tief sitzenden Trieb bei Menschen, mechanische Lösungen für Probleme zu finden, die eher soziale, kulturelle, politische oder persönliche Gründe haben. In Großbritannien beispielsweise wurden Kindern an Problemschulen Fischölkapseln gegeben, damit sie sich besser benehmen und bessere Leistungen in der Schule erzielen sollten. [...] im Prinzip funktioniert Homöopathie doch genauso: Für jedes Zipperlein gibt es Pillen. Das ist eben viel einfacher, als nach den wahren Ursachen von Problemen zu suchen. [...] Das ist das wahre Verbrechen mancher dieser Quacksalber: Sie tun so, als ob sie Rebellen sind - und in Wirklichkeit sind sie Geschäftsleute, die versuchen, ihr Zeug zu verkaufen. Sie lenken uns ab von der viel wichtigeren Kritik an der Pharmaindustrie.
Lesetipp: Interview mit Ben Goldacre
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Dienstag, 16. Februar 2010
Alternative Medizin ist keine Medizin
Die Wikipedia weiß, das Wort „Medizin“ leitet sich von lat. ars medicina, „Heilkunst“ ab. Das Ziel der Medizin ist es, zu heilen. Heilen kann man auf unterschiedliche Weise, der Körper verfügt über erstaunliche Selbstheilungkräfte, die man durch geeignete Arzneien unterstützen kann. So erkranken nur 10% der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten an Tuberkulose, da die Krankheit meistens bereits in der Lunge abgewehrt wird. Einmal erkrankt, stehen zur Bekämpfung des Erregers Antibiotika zur Verfügung. Die Therapie ist wirksam und erprobt, ihre Risiken sind bekannt und sie hat trotzdem schon Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt.
Ich behaupte, nur eine Therapie, die wirksam ist, kann als „Medizin“ bezeichnet werden. Nur die Wirksamkeit definiert ein Mittel als Arznei und ein Verfahren als Therapie. In der evidenzbasierten „Schulmedizin“ werden Medikamente und Verfahren fairen Tests unterzogen, deren Ergebnisse idealerweise in peer-review-Journalen publiziert werden. Diese Nachweise sind öffentlich und für jeden mit Fachkenntnis nachzuvollziehen.
Dieser Schluss ist auch im „Zürcher Manifest“ dargelegt: Es gibt nur eine einzige Medizin. Die einzige Medizin ist die wirksame Medizin.
Was ist nun also alternative Medizin? Gewissermaßen eine „Alternative“ zu wirksamer Medizin, ein buntes Wirrwarr unterschiedlichster Behandlungsmethoden und diagnostischer Konzepte. Die einzige Gemeinsamkeit besteht in ihrer Abgrenzung zur beweisgestützten „Schulmedizin“ durch die Abwesenheit des Entscheidenden – des Beweises. In der Selbstwahrnehmung der Alternativmediziner sind deren Verfahren jedoch „sanft“, „natürlich“ und „ganzheitlich“, die schwammigsten und nichtssagendsten Kriterien also, die man sich vorstellen kann.
Die populärsten alternativmedizinischen Konzepte umfassen Homöopathie, Geistheilen, Lichtfasten, Bachblüten, Schüßler-Salze, Akupunktur und Edelsteintherapien, die nach fairen, wissenschaftlichen Kriterien nicht besser als Placebos wirken. Sie alle sind angeblich nebenwirkungsfrei. Sie sind gewissermaßen auch wirkungsfrei, wenn man vom Placeboeffekt absieht, und somit keine Medizin. Sie sind somit auch keine „alternative“ Medizin. Allerdings gibt es eine Reihe von Konzepten, etwa aus der Phytotherapie, die, obwohl traditionell zur Alternativmedizin gezählt, wirksam und somit eigentlich Medizin sind. Diese wirksamen Konzepte werden in der Regel von der konventionellen Medizin assimiliert und finden dort auch Anwendung.
„Alternative Medizin“ kann per Defintion nicht wirken, da sie sonst schlicht „Medizin“ wäre.
Nachtrag:
Christian Götz hat sich mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss: Es gibt keine alternative Medizin. Besonders gefällt mir an seiner Argumentation der Vergleich mit „alternativen Bäckern“, die feinstoffliches Brot backen, das keiner sehen kann.
Ich behaupte, nur eine Therapie, die wirksam ist, kann als „Medizin“ bezeichnet werden. Nur die Wirksamkeit definiert ein Mittel als Arznei und ein Verfahren als Therapie. In der evidenzbasierten „Schulmedizin“ werden Medikamente und Verfahren fairen Tests unterzogen, deren Ergebnisse idealerweise in peer-review-Journalen publiziert werden. Diese Nachweise sind öffentlich und für jeden mit Fachkenntnis nachzuvollziehen.
Dieser Schluss ist auch im „Zürcher Manifest“ dargelegt: Es gibt nur eine einzige Medizin. Die einzige Medizin ist die wirksame Medizin.
Was ist nun also alternative Medizin? Gewissermaßen eine „Alternative“ zu wirksamer Medizin, ein buntes Wirrwarr unterschiedlichster Behandlungsmethoden und diagnostischer Konzepte. Die einzige Gemeinsamkeit besteht in ihrer Abgrenzung zur beweisgestützten „Schulmedizin“ durch die Abwesenheit des Entscheidenden – des Beweises. In der Selbstwahrnehmung der Alternativmediziner sind deren Verfahren jedoch „sanft“, „natürlich“ und „ganzheitlich“, die schwammigsten und nichtssagendsten Kriterien also, die man sich vorstellen kann.
Die populärsten alternativmedizinischen Konzepte umfassen Homöopathie, Geistheilen, Lichtfasten, Bachblüten, Schüßler-Salze, Akupunktur und Edelsteintherapien, die nach fairen, wissenschaftlichen Kriterien nicht besser als Placebos wirken. Sie alle sind angeblich nebenwirkungsfrei. Sie sind gewissermaßen auch wirkungsfrei, wenn man vom Placeboeffekt absieht, und somit keine Medizin. Sie sind somit auch keine „alternative“ Medizin. Allerdings gibt es eine Reihe von Konzepten, etwa aus der Phytotherapie, die, obwohl traditionell zur Alternativmedizin gezählt, wirksam und somit eigentlich Medizin sind. Diese wirksamen Konzepte werden in der Regel von der konventionellen Medizin assimiliert und finden dort auch Anwendung.
„Alternative Medizin“ kann per Defintion nicht wirken, da sie sonst schlicht „Medizin“ wäre.
Nachtrag:
Christian Götz hat sich mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss: Es gibt keine alternative Medizin. Besonders gefällt mir an seiner Argumentation der Vergleich mit „alternativen Bäckern“, die feinstoffliches Brot backen, das keiner sehen kann.
Die Wikipedia weiß, das Wort „Medizin“ leitet sich von lat. ars medicina, „Heilkunst“ ab. Das Ziel der Medizin ist es, zu heilen. Heilen kann man auf unterschiedliche Weise, der Körper verfügt über erstaunliche Selbstheilungkräfte, die man durch geeignete Arzneien unterstützen kann. So erkranken nur 10% der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten an Tuberkulose, da die Krankheit meistens bereits in der Lunge abgewehrt wird. Einmal erkrankt, stehen zur Bekämpfung des Erregers Antibiotika zur Verfügung. Die Therapie ist wirksam und erprobt, ihre Risiken sind bekannt und sie hat trotzdem schon Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt.
Ich behaupte, nur eine Therapie, die wirksam ist, kann als „Medizin“ bezeichnet werden. Nur die Wirksamkeit definiert ein Mittel als Arznei und ein Verfahren als Therapie. In der evidenzbasierten „Schulmedizin“ werden Medikamente und Verfahren fairen Tests unterzogen, deren Ergebnisse idealerweise in peer-review-Journalen publiziert werden. Diese Nachweise sind öffentlich und für jeden mit Fachkenntnis nachzuvollziehen.
Dieser Schluss ist auch im „Zürcher Manifest“ dargelegt: Es gibt nur eine einzige Medizin. Die einzige Medizin ist die wirksame Medizin.
Was ist nun also alternative Medizin? Gewissermaßen eine „Alternative“ zu wirksamer Medizin, ein buntes Wirrwarr unterschiedlichster Behandlungsmethoden und diagnostischer Konzepte. Die einzige Gemeinsamkeit besteht in ihrer Abgrenzung zur beweisgestützten „Schulmedizin“ durch die Abwesenheit des Entscheidenden – des Beweises. In der Selbstwahrnehmung der Alternativmediziner sind deren Verfahren jedoch „sanft“, „natürlich“ und „ganzheitlich“, die schwammigsten und nichtssagendsten Kriterien also, die man sich vorstellen kann.
Die populärsten alternativmedizinischen Konzepte umfassen Homöopathie, Geistheilen, Lichtfasten, Bachblüten, Schüßler-Salze, Akupunktur und Edelsteintherapien, die nach fairen, wissenschaftlichen Kriterien nicht besser als Placebos wirken. Sie alle sind angeblich nebenwirkungsfrei. Sie sind gewissermaßen auch wirkungsfrei, wenn man vom Placeboeffekt absieht, und somit keine Medizin. Sie sind somit auch keine „alternative“ Medizin. Allerdings gibt es eine Reihe von Konzepten, etwa aus der Phytotherapie, die, obwohl traditionell zur Alternativmedizin gezählt, wirksam und somit eigentlich Medizin sind. Diese wirksamen Konzepte werden in der Regel von der konventionellen Medizin assimiliert und finden dort auch Anwendung.
„Alternative Medizin“ kann per Defintion nicht wirken, da sie sonst schlicht „Medizin“ wäre.
Nachtrag:
Christian Götz hat sich mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss: Es gibt keine alternative Medizin. Besonders gefällt mir an seiner Argumentation der Vergleich mit „alternativen Bäckern“, die feinstoffliches Brot backen, das keiner sehen kann.
Ich behaupte, nur eine Therapie, die wirksam ist, kann als „Medizin“ bezeichnet werden. Nur die Wirksamkeit definiert ein Mittel als Arznei und ein Verfahren als Therapie. In der evidenzbasierten „Schulmedizin“ werden Medikamente und Verfahren fairen Tests unterzogen, deren Ergebnisse idealerweise in peer-review-Journalen publiziert werden. Diese Nachweise sind öffentlich und für jeden mit Fachkenntnis nachzuvollziehen.
Dieser Schluss ist auch im „Zürcher Manifest“ dargelegt: Es gibt nur eine einzige Medizin. Die einzige Medizin ist die wirksame Medizin.
Was ist nun also alternative Medizin? Gewissermaßen eine „Alternative“ zu wirksamer Medizin, ein buntes Wirrwarr unterschiedlichster Behandlungsmethoden und diagnostischer Konzepte. Die einzige Gemeinsamkeit besteht in ihrer Abgrenzung zur beweisgestützten „Schulmedizin“ durch die Abwesenheit des Entscheidenden – des Beweises. In der Selbstwahrnehmung der Alternativmediziner sind deren Verfahren jedoch „sanft“, „natürlich“ und „ganzheitlich“, die schwammigsten und nichtssagendsten Kriterien also, die man sich vorstellen kann.
Die populärsten alternativmedizinischen Konzepte umfassen Homöopathie, Geistheilen, Lichtfasten, Bachblüten, Schüßler-Salze, Akupunktur und Edelsteintherapien, die nach fairen, wissenschaftlichen Kriterien nicht besser als Placebos wirken. Sie alle sind angeblich nebenwirkungsfrei. Sie sind gewissermaßen auch wirkungsfrei, wenn man vom Placeboeffekt absieht, und somit keine Medizin. Sie sind somit auch keine „alternative“ Medizin. Allerdings gibt es eine Reihe von Konzepten, etwa aus der Phytotherapie, die, obwohl traditionell zur Alternativmedizin gezählt, wirksam und somit eigentlich Medizin sind. Diese wirksamen Konzepte werden in der Regel von der konventionellen Medizin assimiliert und finden dort auch Anwendung.
„Alternative Medizin“ kann per Defintion nicht wirken, da sie sonst schlicht „Medizin“ wäre.
Nachtrag:
Christian Götz hat sich mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss: Es gibt keine alternative Medizin. Besonders gefällt mir an seiner Argumentation der Vergleich mit „alternativen Bäckern“, die feinstoffliches Brot backen, das keiner sehen kann.
Alternative Medizin ist keine Medizin
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