Sonntag, 21. Februar 2010

There's probably no ...


Samstag, 20. Februar 2010

QualiaSoup

Also, die Videos von QualiaSoup sind große Klasse. Der Autor, Doug, ist laut Selbstdarstellung säkularer Humanist und macht großartige Videos zu skeptischem Denken, der wissenschaftlichen Methode, Wissenchaftstheorie, Evolution und Glauben.

Putting Faith in its Place von QaliaSoup:


Oder auch Open Mindedness, die Eigenschaft, unvoreingenommen zu sein:


Die wichtigste Aussage, die ich auf seiner Channel-Seite gefunden habe:


I have no belief in supernatural entities or abilities of any description, though some of the friends and family I love dearly, do. For me, differing beliefs only present a problem when those who hold them bully, suppress and persecute others, or attempt to promote the beliefs in education, law, government, employment or health.

Dienstag, 16. Februar 2010

Konzianer bei Maischberger


Die abgedrehten Urkost-Urmenschen sind mit ihrem Dreckfressen und Affengebrüll ja sehr amüsant, heute abend ist Ober-Urköstlerin Rondholz bei „Menschen bei Maischberger“ (22:45, ARD) zu Gast. Laut ihrem eigenen Bekunden lief die Aufzeichnung für sie nicht so toll.

Das wird ein Spaß heute abend!

Nachtrag: War dann doch recht langweilig, Frau Rondholz hat sich leider gar nicht in die Gespräche der anderen Gäste eingemischt .. ich hätte mir etwas mehr Nina-Hagen-Action gewünscht :)

Bild-Quelle

„Homöopathie hat seine Daseinsberechtigung“

Gegen die Mittelohrentzündung meines Sohnes haben wir, wie ich in der Apotheke festgestellt habe, neben einem Antibiotikum ein Homöopathikum verschrieben bekommen. Nach einem Blick auf die Rückseite musste ich schmunzeln: Die Inhaltsstoffe sind überwiegend D6, also 1:1.000.000 verdünnt, sodass die pharmakologische Wirksamkeit zumindest fragwürdig ist. Dies blieb nicht unbemerkt von der Apothekerin, die sofort lostönte, auch wenn es verdünnt wäre, würde es wirken. Das wäre schließlich bewiesen. Ich war erst einmal baff und meinte, ich könnte mich jetzt eine Stunde ergebnislos mit ihr darüber streiten. Homöopathika haben eine nicht über die Wirkung eines Placebos hinausgehende Wirkung. Ihre Antwort: „Sie haben aber ihre Daseinsberechtigung!“ Die Beweise für eine Wirkung seien offensichtlich, ich sollte mich doch mal informieren. Es wirke sogar an Tieren! Ich fragte, ob sie das jetzt ausdiskutieren wolle und wurde von meiner Freundin aus dem Laden gezogen. :)

Selbstredend ist ein Effekt von Homöopathika auf Tiere sehr gut möglich, der Placeboeffekt ist halt ein komisches Ding. Eine korrekt durchgeführte, doppelt verblindete, randomisierte, placebokontrollierte Studie, die die Wirkung von Homöopathika zweifelsfrei belegt, gibt es nicht. Seit hundert Jahren hat man wirklich ganz gründlich nach einer Wirkung gesucht und keine gefunden. Wie auch? Wo nichts ist, wird man selten etwas finden!

Wer Einzelnachweise und Studien braucht, soll Gaoldacres „Benefits and risks of homoeopathy“ von Ben Goldacre (2007, Lancet, 370(9600), S. 1672-3) lesen. Er zitiert fünf große Meta-Studien zur Homöopathie, die es sicher lohnt, einmal zu lesen:

Kleijnen J, Knipschild P, ter Riet G. Clinical trials of homoeopathy. BMJ 1991; 302: 316–23.

Boissel JP, Cucherat M, Haugh M, Gauthier E. Critical literature review on the effectiveness of homoeopathy: overview of data from homoeopathic medicine trials. Brussels, Belgium: Homoeopathic Medicine Research Group. Report to the European Commission. 1996: 195–210.

Linde K, Melchart D. Randomized controlled trials of individualized homeopathy: a state-of-the-art review. J Alter Complement Med 1998; 4: 371–88.

Cucherat M, Haugh MC, Gooch M, Boissel JP. Evidence of clinical efficacy of homeopathy: a meta-analysis of clinical trials. Eur J Clin Pharmacol 2000; 56: 27–33.

Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L, et al. Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. Lancet 2005; 366: 726–32.

Alternative Medizin ist keine Medizin

Die Wikipedia weiß, das Wort „Medizin“ leitet sich von lat. ars medicina, „Heilkunst“ ab. Das Ziel der Medizin ist es, zu heilen. Heilen kann man auf unterschiedliche Weise, der Körper verfügt über erstaunliche Selbstheilungkräfte, die man durch geeignete Arzneien unterstützen kann. So erkranken nur 10% der mit Mycobacterium tuberculosis Infizierten an Tuberkulose, da die Krankheit meistens bereits in der Lunge abgewehrt wird. Einmal erkrankt, stehen zur Bekämpfung des Erregers Antibiotika zur Verfügung. Die Therapie ist wirksam und erprobt, ihre Risiken sind bekannt und sie hat trotzdem schon Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt.

Ich behaupte, nur eine Therapie, die wirksam ist, kann als „Medizin“ bezeichnet werden. Nur die Wirksamkeit definiert ein Mittel als Arznei und ein Verfahren als Therapie. In der evidenzbasierten „Schulmedizin“ werden Medikamente und Verfahren fairen Tests unterzogen, deren Ergebnisse idealerweise in peer-review-Journalen publiziert werden. Diese Nachweise sind öffentlich und für jeden mit Fachkenntnis nachzuvollziehen.

Dieser Schluss ist auch im „Zürcher Manifest“ dargelegt: Es gibt nur eine einzige Medizin. Die einzige Medizin ist die wirksame Medizin.

Was ist nun also alternative Medizin?  Gewissermaßen eine „Alternative“ zu wirksamer Medizin, ein buntes Wirrwarr unterschiedlichster Behandlungsmethoden und diagnostischer Konzepte. Die einzige Gemeinsamkeit besteht in ihrer Abgrenzung zur beweisgestützten „Schulmedizin“ durch die Abwesenheit des Entscheidenden – des Beweises. In der Selbstwahrnehmung der Alternativmediziner sind deren Verfahren jedoch „sanft“, „natürlich“ und „ganzheitlich“, die schwammigsten und nichtssagendsten Kriterien also, die man sich vorstellen kann.

Die populärsten alternativmedizinischen Konzepte umfassen Homöopathie, Geistheilen, Lichtfasten, Bachblüten, Schüßler-Salze, Akupunktur und Edelsteintherapien, die nach fairen, wissenschaftlichen Kriterien nicht besser als Placebos wirken. Sie alle sind angeblich nebenwirkungsfrei. Sie sind gewissermaßen auch wirkungsfrei, wenn man vom Placeboeffekt absieht, und somit keine Medizin. Sie sind somit auch keine „alternative“ Medizin. Allerdings gibt es eine Reihe von Konzepten, etwa aus der Phytotherapie, die, obwohl traditionell zur Alternativmedizin gezählt, wirksam und somit eigentlich Medizin sind. Diese wirksamen Konzepte werden in der Regel von der konventionellen Medizin assimiliert und finden dort auch Anwendung.

„Alternative Medizin“ kann per Defintion nicht wirken, da sie sonst schlicht „Medizin“ wäre.

Nachtrag:
Christian Götz hat sich mit dem Thema beschäftigt und kommt zum gleichen Schluss: Es gibt keine alternative Medizin. Besonders gefällt mir an seiner Argumentation der Vergleich mit „alternativen Bäckern“, die feinstoffliches Brot backen, das keiner sehen kann.

Montag, 1. Februar 2010

HIV-Leugner ...

... müssen bösartige oder dumme Menschen sein. Bei Alternativmedizinern wie Matthias Rath möchte man das eine vermuten, bei Politikern wie Thabo Mbeki das andere.
Smith TC, Novella SP (2007): HIV Denial in the Internet Era.PLoS Med 4(8), p. e256
Link zu Artikel im Volltext (englisch)