Donnerstag, 30. September 2010

Beda Stadler über Gentechnologie (Video)

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Dieser Eintrag ist schamlos aus dem Esowatch-Blog geklaut, die es von Achter haben: Ein einstündiger Vortrag von Beda Stadler, den er am 17. Mai vor den schweizer Freidenkern gehalten hat. Ihr erinnert euch, das ist der Typ, der schon bei der skandalösen „Hart, aber Fair“-Sendung gegenüber dem Wundermittel Regividerm sehr ordentlichen Tacheles geredet hat.



Dienstag, 28. September 2010

Anti-Propaganda und Aufklärungsartikel zu „Am Anfang war das Licht“

Der österreichische Filmemacher Peter Arthur Straubinger hat einen wissenschaftlich zweifelhaften Film über Lichtnahrung (Trailer hier) verbrochen. Die Inhalte sind eigentlich altbekannt: Irgendwelche geistig besonders hochwertigen Menschen ernähren sich nur noch von Licht und müssen weder Wasser, noch Nahrung zu sich nehmen.

Zum Thema ist eigentlich schon alles gesagt, sollte man denken, sind Menschen doch keine Pflanzen. Außer ein paar Schwämmen, vielleicht den Salamander-Embryos und den „Solarschnecken“ wie Elysia chlorotica kann sich kein Tier von Licht ernähren, und selbst die brauchen Chloroplasten dafür. Lichtnahrung ist Hokuspokus. Braucht die Welt wirklich einen naiven, anti-aufklärerischen Film darüber? Ein Film, der sogar in die Kinos kommt und damit sicher auch leichtgläubige Menschen erreicht, und damit Todesfälle durch Fasten provoziert, wie es in den neunziger Jahren schon geschehen ist?


Dienstag, 21. September 2010

Sind die Bedenken gegenüber der grünen Gentechnik übertrieben?

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 Grüne Gentechnik ist ein Streitthema, das habe ich auch an den Reaktionen auf meine Polemik gegen die Gentech-Politik von Greenpeace wieder gemerkt. Ich bin kein Experte für das Thema, obwohl ich fast ein Jahr am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie gearbeitet habe – ich habe selbst nicht die transgenen Tabakpflanzen erzeugt, mit denen ich gearbeitet habe. Das alles hält mich aber nicht davon ab, mir eine Meinung zum Thema zu bilden und die hier reinzuschreiben. Ich versuche, diese möglichst gut zu begründen. Falls jemand etwas an meinen Gedankengängen auszusetzen hat, kann er das gerne in den Kommentaren vermerken, ich denke dann darüber nach und kann meine Meinung zu dem Punkt auch noch ändern.


Montag, 20. September 2010

Gebläse vs. Papiertaschentücher

Es ist ziemlich nervig, wenn Gaststätten- oder Kinobetreiber Geld oder Papier sparen wollen und statt der üblichen Papierhandtücher diese ollen dänischen Heißlfuftgebläse an die Toilettenwände schrauben. Ich hasse die Dinger und gehe dann lieber mit nassen Händen von der Toilette.

Gerade bei newscientist.com aufgeschnappt: Es hat doch tatsächlich jemand untersucht, ob ein Wandfön hygienischer ist als Papierhandtücher und ob es einen Unterschied macht, seine Hände unter dem Luftstrom zu reiben. Ergebnis: Das Reiben holt Bakterien aus den Poren hervor, und das Handtuch trägt sie ab.
When volunteers kept their hands still, the dryers reduced skin bacteria numbers by around 37 per cent compared to just after washing. But the count rose by 18 per cent when volunteers rubbed their hands under one of the machines. Paper towels proved the most efficient, halving the bacterial count even though volunteers rubbed their hands.

Jetzt kann ich meine Aversion also auch noch wissenschaftlich untermauern, prima! ;)
Das ist der Link zur Meldung, das ist der Link zur von mir nicht gelesenen Veröffentlichung im J Appl Microbiol.

Freitag, 17. September 2010


Das sind wahrscheinlich alte Kamellen. Welche Szenarien sind hinsichtlich der Klimadebatte und der wirklichen Klimaveränderung denkbar?

1.) Wenn die Skeptiker sich durchsetzen, und das Klima sich aber gar nicht ändert, dann ist die Folge, dass wir viel Geld gespart haben und so weiter machen können, wie bisher.

2.) Wenn diejenigen sich durchsetzen, die eine Klimaveränderung sehen, und das Klima ändert sich nicht, dann haben wir einen riesigen Haufen Geld ausgegeben, aber wir haben einige nachhaltige Energiequellen erschlossen, die helfen könnten, das Fortbestehen unserer Zivilisation zu sichern.

3.) Wenn diejenigen sich durchsetzen, die eine Klimaveränderung sehen, und damit Recht behalten - das Klima ändert sich also wirklich – dann haben wir die Chance, die Klimakatastrophe abzuwehren, und zwar durch technologischen Fortschritt. Das kostet aber einen großen Haufen Geld.

4.) Wenn die Skeptiker sich durchsetzen, und wir nur abwarten, und das Klima ändert sich aber doch, dann sind wir unvorbereitet auf all die Effekte, die eine Erhöhung der atmosphärischen Temperatur zur Folge hat.

Szenario 1 ist sicher wünschenswert, wird aber mit dem Risiko von Szenario 4 erkauft. 2 und 3 scheinen mir in jedem Fall die bessere Option zu sein.

Donnerstag, 16. September 2010

Umzug zu den Wissenslogs unter dem Dach vom Spektrum-Verlag

Ich ziehe mit dem Gedankenabfall um zu den Wissenslogs, in die Gesellschaft von Lars Fischer, Gunnar RiesSören Schewe und vielen anderen Bloggern.



Das neue Blog heißt „Detritus“ und ist damit eine Fortführung der Idee, dass hier halt nur gedanklichen Ausfluss biete – das wenigste ist bis zu Ende gedacht, viel Meinung schwingt in den Texten mit und allumfassende Recherche unterbleibt (ich ziehe irgendwann einen Schlussstrich: cherry picking!).

Also verbloggtes Halbwissen, wie bisher auch.

Warum bin ich überhaupt umgezogen? In erster Linie war es wohl die Aussicht auf mehr Aufmerksamkeit für meine Texte (Profilierungssucht!) und das „Netzwerken“ mit den anderen dort ansässigen Bloggern. Außerdem hat man zum Beispiel Ansprechpartner, die sich um die Technik kümmern – man fühlt sich also gleich als Teil von einem Ganzen, ganz im Gegensatz zum Inselbloggen hier auf Blogspot.

Ich denke, ich werde mich da sehr wohl fühlen. Wenn sich das ändern sollte, kann ich ja wieder herkommen. Was mit diesem Blog hier wird, wieß ich noch nicht. Vielleicht poste ich die unwichtigen Sachen hier rein, das „seriöse“ Zeug kommt drüben hin und vielleicht poste ich doppelt.

Nicht alle Artikel sind auch auf Detritus zu finden, ich hab nur die liebsten mitgenommen – wie peinlich, dass ich so verliebt in die bin ... bloggen muss ungesund sein: zur Profilneurose kommt jetzt auch noch die Erkenntnis, dass ich selbstverliebt bin. Ohje, ohje.

Montag, 13. September 2010

Es wird Zeit für die Grippeschutzimpfung

Ich habe mich hier nie zu dieser unsäglichen Verschwörungs-Diskussion und dem anhängenen Medienhype zur letzjährigen Grippe-Epidemie geäußert, will aber auf diese aktuelle Pressemitteilung zum Thema von Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut hinweisen.

Sie bekräftigt, was eigentlich jeder wissen sollte: Eine Influenza-Infektion ist weitestgehend vermeidbar, nimmt man nur die alljährliche Impfung in Anspruch.


Samstag, 11. September 2010

Was ist überhaupt grüne Gentechnik?

Bildquelle
Weil ich gemerkt habe, dass in meinem Umfeld einige Leute keinerlei Vorstellung davon haben, was Gentechnik überhaupt ist, gibt es heute mal einen schönen Erklärbär-Eintrag. Wer noch nichts darüber weiß, ist herzlich zum Kommentieren eingeladen, und wer schon alles weiß, der kann mich ja auf Fehler hinweisen.

Al allererstes muss man verstehen, was ein Gen überhaupt ist, daran scheitert es wohl schon bei einigen. Denn Worte wie „Genpflanze“ oder „Genfutter“ ergeben nicht im entferntesten einen Sinn, es sind reine Kampf- und Propagandabegriffe, die „Gen“ als etwas unnatürliches oder gar schädliches darstellen sollen. Das ist völliger Unsinn.

Freitag, 3. September 2010

Greenpeace sät Angst vor gentechnisch veränderten Futtermitteln

Mich regt ja nicht viel auf, aber der Müll, den Greenpeace regelmäßig verzapft, ist einfach nur zum weglaufen. Gestern erschien die neue Ausgabe des „Greenpeace-Gentechnikratgebers“ und die Pressemitteilung dazu hat ganz spontan bei mir Würgereiz ausgelöst. Nicht, weil so eklige Sachen drinstehen, sondern weil sie ihre Anhänger und Leser ganz offen für dumm verkaufen wollen.

Die Blattfärbung im Herbst (2): Teure Farbstoffsynthese

Anthocyanbildung beginnt in
den Intercostalfeldern, entlang der Blattgefäße
bleiben die Blätter grün (Bildquelle)
Viele Laubgehölze begnügen sich nicht damit, ihr photoreaktives Blattgrün einfach zu entschärfen und in der Vakuole zu verstauen, damit aus den Photosynthese-Proteinen Nährstoffe zurückzugewonnen werden können (siehe Teil 1). Sie produzieren rote Anthocyane, gelbliche Carotenoide und optische Aufheller, die die Blätter im Herbst stark einfärben. Da dies ein energetisch sehr aufwendiger Prozess ist, ist bislang unklar, wo der Nutzen dieser Maßnahme liegt. Dass diese de-novo-Synthese vor allem bei nordamerikanischen Arten auftritt, macht die Sache nicht weniger kompliziert.